Umfrage: Handy-Multimedia liegt brach

Den PC als Unterhaltungsgerät im Wohnzimmer können sich über 50 Prozent der Deutschen vorstellen. Zusätzliche Handy-Dienste wie Internet-Zugang und Multimedia-Nachrichten nutzen jedoch nur wenige.

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  • dpa

Mehr als die Hälfte der deutschen Verbraucher ist bereit, den PC als Unterhaltungsgerät im Wohnzimmer einzusetzen. 55 Prozent können sich vorstellen, dass der Computer heutige Geräte wie CD-Spieler, Videorecorder oder Stereoanlagen in ihrem Haushalt ersetzt. Das geht aus einer Umfrage des Instituts polis im Auftrag der dpa hervor. 40 Prozent lehnen dies jedoch ab. Die Umfrage ergab auch, dass sich zusätzliche Handy-Dienste bisher kaum durchgesetzt haben -- bis auf SMS-Kurzmitteilungen, die 69 Prozent der Befragten verschicken. 28 Prozent nutzen ihr Handy nur zum telefonieren.

Die Jugend ist dabei viel offener für neue Technik. Den PC im Wohnzimmer akzeptieren drei Viertel der 14- bis 34-Jährigen. Ab 55 Jahren liegt der Anteil nur noch bei gut 30 Prozent. Männer sind eher dazu bereit als Frauen. Der Unterschied fällt jedoch mit 58 zu 52 Prozent ähnlich gering aus wie das Ost-West-Gefälle. Tendenziell sind aber Ostdeutsche eher zu einem Umstieg auf Computertechnik bereit. Am ehesten ersetzt würden CD-Spieler (43 Prozent) sowie VHS-Videorecorder und DVD-Player (je 41 Prozent). 38 Prozent können sich vorstellen, dass der Computer bei ihnen zuhause die Stereoanlage verdrängt.

Zahlreiche Hersteller aus der Computerindustrie bieten inzwischen Multimedia-PCs etwa mit Microsofts Windows XP Media Center Edition an. Auf der CeBIT wird das digitale Zuhause eines der zentralen Themen sein. Bisher konnten sich die PCs jedoch kaum im Wohnzimmer etablieren. Kritisiert wird vor allem eine komplizierte Bedienung.

Während die Hersteller von Mobiltelefonen zur breiten Einführung des neuen Mobilfunkstandards UMTS verstärkt auf Funktionen wie Internet-Zugang, Digitalkamera und Multimedia-Nachrichten setzen, nutzen Verbraucher diese Möglichkeiten bisher nur spärlich. Lediglich 11 Prozent gehen per Handy ins Internet. Nur 16 Prozent verschicken Multimedia-Mitteilungen mit Foto und Text (MMS). 23 Prozent nutzen ihre in Handys eingebaute Kamera. Die Mobilfunkbetreiber hoffen, dass mit der drastisch schnelleren Datenübertragung in UMTS-Netzen die Multimedia-Dienste deutlich attraktiver werden.

Bei der Handy-Nutzung ist das Altersgefälle extrem. Während nur 4 Prozent der Teenager kein Handy haben, sind es bei den über 60-Jährigen 39 Prozent. SMS verschicken 97 Prozent der 14- bis 19-Jährigen und nur 33 Prozent der Handy-Nutzer über 60 Jahre. Bei den über 50-Jährigen sind es immerhin noch zwei Drittel. Mit der Kamera im Handy knipsen 60 Prozent der Teenager, ab 30 jeder Vierte und ab 40 nur noch jeder Sechste. Männer nutzen die Zusatzfunktionen ihres Handys etwas mehr als Frauen -- nur bei der SMS-Kommunikation herrscht praktisch Gleichstand. (dpa) / (thl)