Musikindustrie hat Yahoo China im Visier

Die International Federation for the Phonographic Industry hat angekündigt, in den nächsten Woche gegen den chinesischen Ableger des US-Portalbetreiber Klage wegen Copyright-Verletzungen einzureichen.

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Der internationale Verband der Musikindustrie IFPI hat laut Medienberichten angekündigt, auf juristischem Weg gegen den chinesischen Ableger des US-amerikanischen Portal- und Suchmaschinenbetreibers Yahoo vorzugehen. Die Plattenfirmen werfen Yahoo China Verletzung von Copyrights vor, berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Eine Klage werde demnächst eingereicht. Als Grundlage könne den Plattenfirmen die seit Anfang diesen Monats in China geltende neue Rechtslage dienen. Danach dürfen Internet-Nutzer in China nur noch dann Material zum Download anbieten, wenn sie dafür eine Genehmigung beim Rechteinhaber eingeholt und gegebenenfalls eine Lizenzgebühr bezahlt haben. Unternehmen, die wissentlich auf illegale Angebote verlinken, können strafrechtlich belangt werden.

Yahoo China, das von Alibaba.com betrieben wird, das wiederum zu 40 Prozent im Besitz von Yahoo ist, biete auf seinen Webseiten Links zu illegal kopierter Musik an, die auf fremden Seiten zum Download bereit stehen, heißt es in dem Bericht weiter. In einem ähnlichen Fall hatten vergangenes Jahr Musikfirmen wie EMI, Universal, Sony BMG und Warner Music den größten chinesischen Suchmaschinenbetreiber Baidu.com zivilrechtlich verklagt. Der Fall sei kürzlich nicht per außergerichtlicher Einigung beigelegt worden, da die Plattenfirmen die Höhe des von Baidu angebotetenen Schadenersatzes als nicht akzeptabel bewerteten. (anw)