Plat_Forms 2011: Ruby-Programme besonders vollständig

Die Sieger des von der Open Source Business Foundation und der Freien Universität Berlin veranstalteten Programmierwettbewerbs für Webanwendungen stehen fest.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 33 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Die wissenschaftliche Auswertung des Programmierwettbewerbs Plat_Forms2011 ist abgeschlossen, die Sieger stehen nun fest. Eingeteilt war der Wettbewerb in die Kategorien Perl (drei Teams), Java (vier Teams), PHP (vier Teams), Ruby (vier Teams) und außer Konkurrenz JavaScript (ein Team). Bei Java gewann das Team von Crealogix, das unter dem damaligen Firmennamen abaxx schon 2007 gewonnen hatte. Bei Perl lag das Team #austria.pm, bei PHP das Team von mindworks und bei Ruby das Team von Infopark vorne. Die Gewinner erhalten jeweils 4000 Euro als Siegprämie. Die anderen Teams stellten SIB Visions, Kayak.com, Accenture, die Perl Ecosystem Group, Shadowcat Systems, Typo3 Association, Mayflower, Globalpark, Makandra, tmp8, LessCode und Upstream Agile.

Durch den von der Open Source Business Foundation und der Freien Universität Berlin veranstalteten Wettbewerb sollte das Leistungsspektrum unterschiedlicher Programmierplattformen bei der Entwicklung von Webanwendungen verdeutlicht werden. Im Januar 2011 stellten sich deswegen in Nürnberg 16 Teams bestehend aus jeweils drei professionellen Entwicklern der Aufgabe, innerhalb von zwei Tagen einen Konferenzplaner mit vorgegebenen Funktionen zu entwickeln. Dabei galt es, 185 funktionale und 23 nichtfunktionale Anforderungen sowie sechs Regeln umzusetzen. Ausgewertet wurde nach den externen Aspekten Bedienbarkeit, Funktionalität, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Performance sowie den internen Eigenschaften Aufbau, Modularität, Verständlichkeit und Flexibilität der Umgebung.

Im Vergleich zum vorigen Plat_Forms-Wettbewerb 2007 waren die diesmal entwickelten Anwendungen offenbar deutlich robuster. Beispielsweise war nur noch eine Anwendung nach einem einfachen Test für eine SQL Injection anfällig. Und gegen XSS-Angriffe (Cross-Site Scripting) waren nur die Ergebnisse von zwei Teams nicht geschützt. 2007 traf das noch auf ein Drittel der Entwicklungen zu.

Ebenso stellten die Wissenschaftler fest, dass die Ruby-Teams, die mit dem Rails-Framework arbeiteten, im Durchschnitt besonders vollständige Lösungen erstellten. Hier konnten in Ansätzen nur die Java-Entwicklungen und das PHP-Team von mindworks mithalten, das das sich an Rails anlehnende Symfony-Framework verwendete. Bei den Teams, die Rails- und damit verwandtes nutzten, war erkennbar, dass viel Code generiert und danach modifiziert wurde. Die Ruby-Teams stellten durchschnittlich so viele Fragen zum Anforderungsdokument wie die Java-, PHP und Perl-Teams zusammen. Sie wurden darüber hinaus deutlich häufiger beim Schreiben automatisierter Tests angetroffen. Die Java-Teams hingegen testeten viel mehr manuell, obgleich es vergleichbare Werkzeuge zum Testen wie bei Ruby gibt.

Nachdem es von 2007 bis 2011 vier Jahre dauerte, bis es zu einer Neuauflage des Programmierwettbewerbs kam, wollen die Ausrichter nun schon im nächsten Jahr weitermachen. Geplant ist, die nächste Auflage Ende März zum Thema Cloud durchzuführen. (ane)