Schutz kritischer IT-Infrastrukturen: Lükex 2011 gestartet

Erstmals wird im Rahmen bei LÜKEX 2011, mit der die Verteidigung gegen Internet-Angriffe auf kritische Infrastrukturen geübt werden soll, das weite Feld der Social Media in die Übung mit einbezogen, allerdings in einem geschlossenen Benutzerkreis.

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Von
  • Detlef Borchers

Das Bundesinnenministerium hat die Stabsrahmenübung LÜKEX 2011 gestartet. Im Mittelpunkt der diesjährigen "länderübergreifenden Krisenmanagementübung/Exercise" stehen diesmal die kritischen IT-Infrastrukturen, die durch zielgerichtete Angriffe eines Internet-Aggressors gefährdet sind. Wie das Ministerium in seiner Auftaktmeldung betont, ist die reibungslose Zusammenarbeit in Fragen der IT-Sicherheit selbst unverzichtbarer Bestandteil der IT-Sicherheit.

Über 18 Monate lang wurde beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) das Angriffsszenario auf die IT-Infrastruktur entwickelt, das Mittwoch und Donnerstag durchgespielt wird. Unter der "Gefechtsleitung" des Sicherheitsstaatssekretärs Klaus-Dieter Fritsche erproben rund 3000 IT-Spezialisten, wie das länderübergreifende Krisenmanagement anlaufen kann, nachdem ein IT-Nofall festgestellt wurde, der dann eskaliert. Erstmals sind, dem Thema geschuldet, das nationale Cyber-Abwehrzentrum und die Bundesnetzagentur an der Übung beteiligt.

Wichtiger Bestandteil aller LÜKEX-Übungen ist eine Mediensimulation mit eigener LÜKEX-Tagesschau, Radiosendungen und einer LÜKEX-Tageszeitung. Diese Simulation untersucht, wie die Bevölkerung im Katastrophenfall aufgeklärt werden kann, ohne dass eine Panik ausbricht. Erstmals wird im Rahmen von LÜKEX 2011 das weite Feld der Social Media in die Übung mit einbezogen, allerdings in einem geschlossenen Benutzerkreis. Notfall-Blogger, ein Twitter-Account und eine auf den Übungseinsatzfall zugeschnittene Variante der Wikipedia kommen zum Einsatz.

Wie BBK-Sprecherin Ursula Fuchs gegenüber heise online betonte, hat man mehrere wissenschaftliche Gutachten in Auftrag gegeben, die den Umgang mit Social Media auswerten. So soll geklärt werden, ob sich die Internet-affine Bevölkerung tatsächlich an Wikipedia orientiert, wenn es um Informationen über Schutz- und Notmaßnahmen geht – sofern Wikipedia bei einem großflächigen Ausfall der IT-Infrastrukturen überhaupt verfügbar ist. (jk)