E-Books: EU-Kartellverfahren gegen Verlage und Apple

Die EU-Kommission will prüfen, ob zwischen internationalen Großverlagen und Apple unerlaubte Absprachen bestehen, die gegen die Kartellvorschriften der EU verstoßen.

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Von
  • Leo Becker

Die EU-Wettbewerbshüter nehmen die Zusammenarbeit von internationalen Großverlagen mit dem Computerkonzern Apple in Sachen E-Books unter die Lupe. Wie die EU-Kommission berichtete, ist auch die deutsche Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck von dem Kartellverfahren betroffen, zu der der renommierte Macmillan-Verlag gehört.

"Die Kommission wird in erster Linie untersuchen, ob die Verlage und Apple rechtswidrige Vereinbarungen geschlossen oder durch andere Verhaltensweisen Wettbewerbsbeschränkungen in der EU oder im Europäischen Wirtschaftsraun bezweckt oder bewirkt haben", schrieb die Kommission. "Außerdem prüft die Kommission Art und Konditionen der Handelsvertreterverträge, die die genannten fünf Verlage mit Einzelhändlern für den Absatz von E‑Büchern geschlossen haben."

Die Wettbewerbshüter durchsuchten nach eigenen Angaben im März die Geschäftsräume mehrerer Unternehmen. Betroffen vom Verfahren sind auch Hachette Livre (Frankreich), Harper Collins (USA), Simon & Schuster (USA) sowie Penguin (Großbritannien).

[Update: Die Kommission machte keine näheren Angaben, das US-Magazin Fortune verwies als Hintergrund für die Ermittlungen auf eine amerikanische Sammelklage gegen die selben Unternehmen. In ihr wird ihnen vorgeworfen, Absprachen eingegangen zu sein, um den Apple-Konkurrenten Amazon zu einem neuen Preismodell mit teureren E-Books zu zwingen. Amazon bietet digitale Bücher bereits seit dem Start seines Lesegeräts Kindle im Jahr 2007 an, Apple stieg in das E-Book-Geschäft im vergangenen Jahr mit der Markteinführung des iPad-Tablets ein.] (Mit Material von dpa) (lbe)