Facebook-Panne ermöglichte Zugriff auf fremde Privatbilder

Durch einen Programmierfehler konnte man kurze Zeit fremde Bilder herunterladen. Auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg war betroffen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Ein Blogger, der die Panne bei Facebook entdeckte, veröffentlichte private Bilder von Mark Zuckerberg

Durch einen Software-Fehler bei Facebook sind einige private Fotos von Firmengründer Mark Zuckerberg im Internet aufgetaucht. Durch den Programmierfehler war es zeitweise möglich, in einigen Fällen an geschützte Bilder von Nutzern heranzukommen, wie Facebook bestätigte.

Die Lücke habe man zunächst rasch provisorisch geschlossen, hieß es von dem Social Network. Um Zugriff auch auf als privat markierte Bilder anderer Nutzer zu erhalten, musste zunächst ein öffentliches Bild eines Nutzers als anstößig gemeldet werden. Danach bot Facebook an, noch weitere Fotos aus dem Profil als unangemessen zu markieren – dabei bekam man in einigen Fällen Zugang auch zu privaten Bildern, berichteten US-Medien.

Facebook erklärte laut Wall Street Journal, der fehlerhafte Software-Code sei nur eine begrenzte Zeit online gewesen und habe lediglich eine limitierte Zahl jüngster Fotos unter gewissen Bedingungen offen zugänglich gemacht. Das System sei vorerst deaktiviert worden und werde wieder eingeschaltet, wenn der Fehler endgültig behoben sei.

Eine Reihe von Nutzern nahm sich Zuckerbergs Profil vor, nachdem Berichte über die Facebook-Lücke in Blogs und Social Networks kursierten. Einige wurden fündig: Im Netz tauchen mehrere neue Privatfotos auf, auf denen er etwa beim Kochen oder mit einem Huhn in der Hand zu sehen ist.

Der Blogger, der die Lücke entdeckt hatte, erklärte gegenüber dem Wall Street Journal, es habe sich schlicht um entsetzliche Programmierung durch Facebook gehandelt. Ein anderer Kommentator betonte, der Fehler zeige, dass Facebook überhaupt kein ernsthaftes und robustes Sicherheitsmodell habe. Dies sei nicht akzeptabel für eine Firma, die so viele potenziell heikle und sensible Daten speichere. Der Fehler dürfte die Debatten um den Schutz der User-Daten bei Facebook weiter anheizen; nicht nur deutsche Datenschützer, auch US-Behörden haben seit einiger Zeit ein wachsames Auge auf das Social Network. Gerade die Datenschützer hierzulande werfen Facebook seit einiger Zeit vor, nicht nur durch die offiziellen Funktionen, sondern auch durch laxen Umgang mit Daten die Privatsphäre der Nutzer zu verletzen. (jk)