iMac übertrifft Apples Verkaufserwartungen
Bereits um Mitternacht des 15.
Bereits um Mitternacht des 15. August eröffneten einige US-Computergeschäfte ihre Pforten, um dem erwarteten Andrang zum iMac-Verkaufsstart gerecht zu werden. So mancher Händler bekam sogar personelle Verstärkung von Apple-Mitarbeitern, die technische Fragen der neugierigen Kundschaft beantworteten.
Den Ansturm haben die Händler offenbar trotzdem unterschätzt. ComputerWare in Santa Clara beispielsweise rechnete mit 200 iMac-Enthusiasten vor dem Wochenende, tatsächlich kamen weitaus mehr: Alle 600 gelieferten iMacs gingen am Wochenende über den Ladentisch, weitere 500 sind vorbestellt. "Die Nachfrage ist weiterhin ungebremst", sagte ComputerWare-Verkäufer Ted Schmaltz zu c't. In einem Interview mit den San Jose Mercury News schwärmte Jeff Walker, Vizepräsident für Retail Sales bei ComputerWare, für den iMac gebe es mehr Nachfrage als für jeden anderen Computer seit dem 13jährigen Bestehen der Ladenkette: "Es ist einfach phänomenal."
Am Sonntag startete in den USA die teuerste Werbekampagne aller Apple-Zeiten: 100 Millionen US-Dollar will die Firma bis Ende dieses Jahres für TV-Spots, Billboards und Anzeigen in Zeitungen und Magazinen ausgeben. Zum Vergleich: Compaq verdoppelte kürzlich seinen Werbe-Etat für die Presario-Computer auf 50 Millionen US-$. "Wir wollen die Leute erreichen, die ihren ersten Computer kaufen", sagte Phil Schiller, Vizepräsident des Produkt-Marketing bei Apple. Die Billboards zeigen beispielsweise ein großes Abbild des iMac mit Schlagzeilen wie "I think, therefore iMac", "Chic. Not geek", "Sorry, no beige" oder "Mental Floss" (Dental Floss steht im Englischen für Zahnseide). In Europa sollen die iMac-Kampagnen im September anlaufen.
Mit dem iMac will Apple wieder Marktanteile gewinnen. Laut Dataquest muß die Firma allerdings mehr als eine Million iMacs verkaufen, um von den derzeitigen 3 Prozent auf einen Marktanteil von 5 Prozent zu kommen. Bleibt abzuwarten, ob der iMac diese Hoffnungen erfüllen kann. Der Anfang ist jedenfalls gemacht: mit rund 150000 angeforderten iMacs brach Apple seinen eigenen Rekord für die bislang höchste Anzahl von Bestellungen in der ersten Woche nach Produkteinführung. Bis Ende September werden gut 400000 Geräte ausgeliefert, schätzt Apple.
Einen detaillierten iMac-Testbericht lesen Sie in der kommenden c't. (Dr. Sabine Cianciolo) (se)