IBM übernimmt Cloud-Firma DemandTec

Rund 330 Millionen Euro bietet IBM für die Firma DemandTec. Damit gewinnt sie Zugang zu Cloud-Software, die das Verhalten von Käufern auswertet. So sollen Anbieter ihre Preise und Angebote besser steuern können.

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Von
  • Christian Kirsch

Als Stärkung seiner Initiative "Klügerer Handel" (Smarter Commerce) sieht IBM die angekündigte Übernahme des Softwareanbieters DemandTec für 440 Millionen US-Dollar (rund 330 Millionen Euro). Das Unternehmen stellt Programme für die Cloud her, die das Kaufverhalten analysieren. Dadurch sollen Händler und Hersteller ihre Preise und Angebote besser steuern können.

DemandTec wurde 1999 gegründet. Anfang 2011 beschäftigte die Firma 340 Mitarbeiter, die rund 355 Kunden betreuten. Dazu gehören die US-Supermarktketten Target und Wal-Mart, die gemeinsam ein Drittel des DemandTec-Umsatzes von zuletzt jährlich 82 Millionen US-Dollar erzeugen. Einen Gewinn hat das an der US-Technologiebörse Nasdaq notierte Unternehmen noch nicht erwirtschaftet.

Bei leicht wachsenden Umsätzen (75 Millionen US-Dollar 2009, 79 Mio. ein Jahr später) wies es wesentlich stärker wachsende Verluste aus. Betrugen sie 2009 noch 4,9 Millionen US-Dollar (6 Prozent des Umsatzes), lagen sie 2011 bereits bei 13,8 Millionen (17 Prozent).

IBM bietet nun pro Aktie 13,2 US-Dollar, das sind 4,7 Dollar mehr als der letzte Kurs vor der Ankündigung der Übernahme. Das scheint jedoch nicht allen Anteilseignern zu genügen. So kündigten die Rechtsanwaltskanzleien Levi & Korsinski, Briscoe Law Firm und Powers Taylor Aktionärsklagen gegen das DemandTec-Management an: Es habe möglicherweise nicht intensiv genug nach Kaufinteressenten gesucht und deshalb nicht den besten Preis für das Unternehmen erzielt.

Stimmen genügend Aktionäre und die Aufsichtsbehörden zu, soll die Übernahme im ersten Quartal 2012 abgeschlossen sein. (ck)