Prozeß um Windows-Raubkopien
Ein 39jähriger Texaner steht ab Donnerstag in Aachen wegen Marken- und Produktpiraterie auf Kosten von Microsoft vor Gericht.
Ein 39jähriger Texaner steht ab Donnerstag, 22. April, in Aachen wegen Marken- und Produktpiraterie auf Kosten von Microsoft vor Gericht. In seinen englischen Firmen soll er zwischen Juli 1997 und Juli 1998 unter anderem von Software und Handbüchern Raubkopien für den deutschen Markt hergestellt haben, teilte das Aachener Landgericht am Montag mit. Der mutmaßliche Drahtzieher einer Bande war im Juli vergangenen Jahres bei einem Transport an der deutsch-niederländischen Grenze gefaßt worden.
Der Handel war aufgeflogen, nachdem Microsoft einen Hinweis auf die Raubkopien erhalten und selbst recherchiert hatte. Bei dem Versuch, illegal hergestellte CDs und Handbücher in einem LKW und einem Auto in eine Lagerhalle bei Aachen zu bringen, wurde der Texaner festgenommen. Fündig wurden die Fahnder auch in der Lagerhalle und dem gemieteten Container einer Spedition. Insgesamt stellten sie über 600 000 Plagiate -- überwiegend von Windows 95 und Windows NT -- mit einem Marktwert von über 120 Millionen Mark sicher. Der Angeklagte, der seit seiner Festnahme in U-Haft sitzt, bestreitet nach Angaben des Landgerichts die Vorwürfe. Die Verhandlung vor der 2. Großen Wirtschaftskammer ist auf 16 Tage anberaumt. (cp)