Bildungssoftware-Preis digita 2005 verliehen

In Stuttgart wurden heute empfehlenswerte Lernprogramme und Nachschlagewerke sowie Edutainment-Software und Online-Angebote rund ums Lernen mit dem Bildungssoftware-Preis "digita" ausgezeichnet.

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Von
  • Dorothee Wiegand

In Stuttgart wurde am heutigen Dienstag der Deutsche Bildungssoftware-Preis "digita" verliehen. Im Rahmen der Bildungsmesse "didacta" zeichnete eine Jury aus Pädagogen, Publizisten und Wissenschaftlern insgesamt zwölf Softwareprodukte aus. Der digita wird an Hersteller von Lernprogrammen, Nachschlagewerken, Edutainment-Software, Online-Angeboten sowie Lösungen zur Organisation des Schulalltags vergeben. Voraussetzung für eine Bewerbung ist ein klarer Bezug zu den Themen Schulunterricht, Berufsbildung oder privates Lernen.

Träger des Deutschen Bildungssoftware-Preises sind das Institut für Bildung in der Informationsgesellschaft (IBI) an der TU Berlin, die Zeitschrift bild der wissenschaft und die Stiftung Lesen. Bereits zum zehnten Mal zeichnen die Veranstalter mit dem digita Multimedia-Lernangebote aus. Die Sprachlernprodukte zeigen in diesem Jahr einen erfreulichen Trend zu technisch hochwertiger Sprachausgabe und Spracherkennung -- wichtig für das Training von Hörverständnis und korrekter Aussprache. Laut Professor Wilfried Hendricks vom IBI zeichnet sich ein weiterer Trend ab: Die Hersteller konzentrieren sich auf CD-ROMs, die als Ergänzung zu Lehrbüchern dienen, während der so genannte Nachmittagsmarkt mit Produkten für das eigenständige Lernen unabhängig von der Schule "vor sich hin dümpelt". Als Grund nannte Professor Hendricks im Gespräch mit heise online eine unbegründete Skepsis gegenüber Bildungssoftware. "Die Leute meinen, in die Inhalte so einer CD-ROM schaue ich ja doch nicht hinein. Sie sind aber gern bereit, sich anderthalb Meter Lexikon ins Regal zu stellen, das dann womöglich auch nicht genutzt wird."

Preise in der Kategorie Privates Lernen erhalten zwei Englisch-Lernprogramme sowie eine Geografie-Software. "The Story of Santa Claus" aus dem Max Hueber Verlag gefiel der Jury durch gut gestaltete, abwechslungsreiche Übungen, die es Grundschulkindern erlauben, das Lerntempo selbst zu bestimmen. Am "English Coach 2000 3D 6. Klasse" des Berliner Cornelsen Verlags lobten die Gutachter das Hörtraining sowie die Tatsache, dass neben der Fremdsprache auch Lernmethoden vermittelt werden. "Geografie entdecken: Kartenarbeit" von Westermann multimedia gefiel unter anderem wegen des klaren, modernen Layouts.

In der Kategorie Allgemeinbildende Schule heißen die Preisträger "Digitale Oberstufe Deutsch: Texte, Themen und Strukturen interaktiv" von Cornelsen und "Dynamische Arbeitsblätter Mathematik (Klasse 7/8)" vom Erhard Friedrich Verlag. Beim Mathe-Lernprogramm hob die Jury die überzeugende Umsetzung von entdeckendem Lernen und die intelligente Gestaltung der Übungen hervor. Die Preise in der Kategorie Berufliche Bildung gehen an "SYMplus Drehen und Fräsen", einem Trainingsprogramm für das CNC-Drehen und -Fräsen von R.&S. Keller sowie den Sprachtrainer "Global English Training: PONS GET B1" des Klett-Verlags, dessen alltagstaugliche Themenauswahl die Jury ebenso überzeugte wie die Einteilung des Stoffs in sinnvolle Lernschritte. Bei den Nachschlagewerken machte der "Brockhaus multimedial 2005 premium" vom Bibliographischen Institut/F.A. Brockhaus wie bereits im Vorjahr das Rennen.

Die Theodor Heuss Grundschule in Eppelheim erhält einen Förderpreis für "Schrift: Eine CD-Rom für Kinder von Kindern"; an dieser Präsentation beeindruckte die Jury die schöne, überwiegend von Kindern gestaltete Bedienoberfläche. In der Kategorie Didaktische Werkzeuge siegt "Edunite" der Firma Ascaion, ein Webportal, das hilft, den Schulalltag zu organisieren. Zum ersten Mal gibt es einen Preis in der Kategorie Pädagogische Systemlösungen. Er geht an "MTS Educator" von MTS Reinhardt. Den Intel-Förderpreis für Unterrichtsprojekte online bekommt die Fröbelschule in Gladbeck für die multimediale Präsentation "Vermeiden -- Sparen -- Verschwenden" zum Thema Müll und Umweltschutz, die der Sonderschullehrer Dirk Schuhmann gemeinsam mit acht Schülern des siebten Jahrgangs erstellt hat. (dwi)