Infineon profitiert von Speicherchipsparte Qimonda
Die ausgelagerte Sparte fĂĽr Speicherchips bescherte Infineon dank ĂĽberraschend guter Ergebnisse einen gestiegenen Gewinn.
Die Auslagerung der eigenen Speicherchipsparte in das selbstständige Unternehmen Qimonda begründete Infineon mit dem stark schwankenden Geschäft des Bereichs – nun beschert der Speicherchiphersteller, an dem Infineon noch eine Mehrheit hält, in den Bilanzen des ersten Geschäftsquartals erneut die Rettung vor den roten Zahlen. Vor Steuern und Zinsen (EBIT) erzielte Infineon einen Gewinn von 216 Millionen Euro, im gleichen Quartal des Vorjahrs kam noch ein Verlust von 122 Millionen Euro zustande, im Vorquartal betrug der Gewinn vor Steuern und Zinsen 30 Millionen Euro. Ohne die Ergebnisse der Speichersparte Qimonda kam aber ein Verlust vor Steuern und Zinsen von 9 Millionen Euro heraus – immerhin einiges weniger als das Minus von 174 Millionen Euro im Vorquartal. Im gleichen Quartal des Vorjahrs hätte der Gewinn vor Zinsen und Steuern ohne Qimonda allerdings 1 Million Euro betragen. Der Konzernnettogewinn lag bei 120 Millionen Euro nach Verlusten von 183 Millionen Euro im Vorjahresquartal und von 36 Millionen Euro im Vorquartal.
Der Umsatz kletterte bei Infineon im Jahresvergleich gehörig: Er stieg um 27 Prozent auf 2,131 Milliarden Euro. Allerdings profitierte Infineon auch hier von den guten Geschäften Qimondas. Ohne den Speicherchiphersteller lag der Umsatz von Infineon bei 958 Millionen Euro, ein Minus von 4 Prozent gegenüber den 996 Millionen Euro, die Infineon im gleichen Vorjahr ohne Qimonda erzielt hätte. Im Vorquartal lag der Infineon-Umsatz ohne Qimonda gar bei 1,058 Milliarden Euro. Laut dpa-AFX erwareteten Analysten einem Umsatz von 2,27 Milliarden Euro und ein EBIT von 231 Millionen Euro.
Im abgelaufenen Quartal sind die Kosten, die fĂĽr UmstrukturierungsmaĂźnahmen nach der BenQ-Mobile-Pleite notwendig wurden, noch nicht verbucht. BenQ Mobile war als ehemalige Siemens-Handysparte einer der wichtigsten Kunden von Infineon. Die Kosten fĂĽr die MaĂźnahmen sollen laut Infineon nun voraussichtlich im zweiten Quartal anfallen und deutlich "unter den ursprĂĽnglich erwarteten 30 Millionen Euro liegen".
Wolfgang Ziebart, Vorstandsvorsitzender der Infineon, meinte zu dem Ergebnis, es sei "in einem schwierigen Geschäftsumfeld" besser ausgefallen als erwartet. Auch gab sich Ziebart für die kommenden Quartale optimistisch: Einige neue Aufträge für die Telekommunikationssparte, die im abgelaufenen Quartal mit einem Umsatzrückgang von 29 Prozent leben musste, stimmten positiv, auch sollte das Segment Automotive, Industrial & Multimarket den Umsatz wieder steigern können. Im zweiten Quartal sollen daher Umsatz und EBIT ohne Qimonda auf dem gleichen Niveau wie im abgelaufenen Quartal liegen.
Umsatz- und Gewinnentwicklung bei Infineon in Euro
Das Geschäftsjahr beginnt jeweils im Oktober
Das Geschäftsjahr beginnt jeweils im Oktober
| Quartal | Umsatz | Nettogewinn/ -verlust |
(211 Mio. EBIT)
(28 Mio. EBIT)
(49 Mio. EBIT)
(1,058 Mrd. *)
(30 Mio. EBIT)
(-174 Mio EBIT *)
(0,958 Mrd. *)
(216 Mio. EBIT)
(-9 Mio EBIT *)
(*Â ohne die Speicherchip-Sparte Qimonda)