Datenschützer loben Übergangszeit bei Facebook-Chronik

Kein Lob ohne Tadel: Der Hamburger Datenschützer warnte zugleich, die Möglichkeit, Privates öffentlich zu machen, werde durch die neue Chronik "wesentlich erweitert".

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Von
  • dpa

Datenschützer loben Facebook für die Voreinstellungen bei seiner neuen Chronik. Die Einführung per "Opt-in" – also nur mit Zustimmung der Nutzer – und die Übergangszeit von sieben Tagen bis zur automatischen Freischaltung seien positiv zu bewerten, erklärte der Datenschutzbeauftragte von Hamburg, Johannes Caspar. Diese Wahlmöglichkeit müsse auf Dauer bestehen bleiben, forderte der Jurist, dessen Behörde in Deutschland für Facebook zuständig ist.

Kritisch sieht er allerdings die großen Datenmengen, die das Unternehmen sammeln könne. Die Möglichkeit, Privates öffentlich zu machen, werde durch die Chronik "wesentlich erweitert": "Jeder kann hier sein Leben in allen Details selbst inszenieren. Damit werden die Datenmengen, die von den Nutzern in Umlauf gebracht werden, deutlich zunehmen." Dadurch müssten Mitglieder stärker längst vergessene Einträge kontrollieren und das eigene Profil regelmäßig "aufräumen".

Facebook hat am Donnerstag angekündigt, die neue Funktion weltweit an den Start zu bringen. Nutzer können damit ihre Aktivitäten auf der Plattform wie auch frühere Ereignisse aus ihrem Leben in einem magazinartigen Design präsentieren. (vbr)