Europol zerschlägt Kinderpornoring

Im Rahmen der "Operation Ikarus" wurden bisher unbekannte Netzwerke ermittelt, in denen Material mit Darstellungen von extremem Kindesmissbrauch getauscht wurde. Zahlreiche Verdächtige wurden verhaftet.

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Polizeibehörden aus 26 Ländern haben in einer gemeinsamen Operation mit Europol internationale Netzwerke zum Tausch von Abbildungen von Kindesmissbrauch zerschlagen. Insgesamt seien seit Jahresbeginn über 250 Verdächtige in 22 Ländern beobachtet worden, teilte die europäische Behörde Europol am Freitag mit. Im Rahmen der andauernden Ermittlung unter dem Namen "Operation Ikarus" seien 112 Verdächtige festgenommen worden.

Die Ermittler haben umfangreiches Datenmaterial sichergestellt.

(Bild: Europol)

"Operation Ikarus" zielte den Angaben zufolge auf geschlossene Netzwerke ab, in denen "extremstes" Videomaterial getauscht wurde. Dabei sei es um Abbildungen von Missbrauch von Kleinkindern und Babys gegangen, heißt es weiter. Die Fahnder haben umfangreiches Material sichergestellt. Allein bei einem Verdächtigen in Dänemark habe die Polizei Datenträger mit 29 Terabyte beschlagnahmt. Das Material werde nun im Hinblick auf die Ermittlung weiterer Täter und ihrer Opfer ausgewertet.

Die Behörden rechnen damit, dass es zu weiteren Verhaftungen kommt. "Operation Ikarus" habe bereits zur Entdeckung bisher unbekannter Täternetzwerke geführt, die Material über verschiedene Internetkanäle getauscht hätten. Die gemeinsame Ermittlung europäischer Polizeibehörden ist die erste im Rahmen eines von der EU unterstützten Polizeiprojekts zur Bekämpfung der Verbreitung von Kindesmissbrauchsdarstellungen im Netz. Die Federführung bei den Ermittlungen hatte die dänische Polizei. (vbr)