Open-Source-Konkurrenz für Microsofts Windows Azure

Cloud Foundry, VMwares Platform as a Service auf Open-Source-Basis, gibt es nun auch als Implementierung für .NET-Anwendungen unter dem Namen Iron Foundry. Hinter der Entwicklung steht der Cloud-Service-Provider Tier3.

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Von
  • Alexander Neumann

Microsofts Platform as a Service (PaaS) Windows Azure bekommt nun Konkurrenz durch eine .NET-Implementierung von Cloud Foundry, VMwares Cloud-Plattform auf Open-Source-Basis. Verantwortlich dafür zeichnet der Cloud-Service-Provider Tier3, dessen PaaS auf Basis von .NET unter dem Namen Iron Foundry als Open-Source-Projekt in die Cloud-Foundry-Community eingebracht werden soll. Das Unternehmen verpflichtet sich in dem Zuge, seine Cloud-Foundry-Implementierung synchron mit der Hauptentwicklung des PaaS zu halten

Den Sourcecode hat das Unternehmen in einem ersten Schritt auf der Hosting-Plattform GitHub unter der Apache-2.0-Lizenz bereitgestellt. Für Entwickler gibt es eine Windows-Version des sogenannten Cloud Foundry Explorer oder ein Plug-in für Microsofts Entwicklungsumgebung Visual Studio. Als Cloud Foundry zugrunde liegende Datenbankdienste können Entwickler beispielsweise MongoDB, Redis und MySQL verwenden, ein neuer Service sorgt allerdings auch für die Unterstützung mit Microsofts SQL Server. Darüber hinaus offeriert Tier3 eine eingeschränkte Testumgebung, in der man die Entwicklung mit Iron Foundry kostenlos für 90 Tage ausprobieren kann.

Cloud Foundry ist ein in diesem Jahr vorgestelltes Open-Source-Projekt, das vor allem die Virtualisierungsfirma VMware vorantreibt. Mit Iron Foundry vergleichbare Cloud-Foundry-Angebote gibt es bereits von ActiveState für Perl- und Python-Entwickler sowie von AppFog für PHP-Programmierer. VMware selbst stellt mit der Micro Cloud Foundry auch eine Offline-Variante zur Verfügung, mit der sich Cloud-Umgebung und -Applikationen auch lokal aufsetzen und entwickeln lassen.

Microsoft hat mit seiner Windows-Azure-Plattform eine Monopolstellung im Bereich Cloud-basierter .NET-Entwicklungen. Einzig AppHarbor ist bislang noch als sichtbare Platform as a Service für .NET-Entwicklungen in Erscheinung getreten. Im Gegensatz zu Microsofts Public-Cloud-Angebot will Tier3 die Möglichkeit dafür schaffen, dass Unternehmen ihre Entwicklungsinfrastruktur auch als Private Cloud betreiben können. Bei Microsofts Cloud muss man extra eine Appliance beziehen, damit man eine private Cloud auf Windows-Azure-Basis im eigenen Rechenzentrum aufbauen kann. Als weiteren Vorteil gegenüber dem Angebot der Redmonder sieht Tier3, dass Anwender mit Iron Foundry auf eine nicht proprietäre und standardkonforme Cloud-Plattform zur Entwicklung von .NET-Anwendungen setzen würden. (ane)