Computerfehler schuld an Beinaheabsturz

Fehlerhafte Bordelektronik hat im Oktober 2008 beinahe zu einem Flugzeugunglück vor der Westküste Australiens geführt. Warum genau eine Messanlage fehlerhafte Daten übermittelte, konnte die Flugsicherheitsbehörde aber nicht ermitteln.

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Von
  • Johannes Haupt

Airbus A330 der Qantas

(Bild: Qantas)

Ein Softwarefehler ist wohl verantwortlich für einen schweren Zwischenfall bei einem Interkontinentalflug der Fluglinie Qantas im Herbst 2008. Das geht aus dem Abschlussbericht der australischen Flugsicherheitsbehörde ATSB vor, der am Montag veröffentlicht wurde.

Der mit 303 Passagieren besetzte Airbus A330 sackte vor der Küste Australiens bei voller Flughöhe innerhalb von wenigen Sekunden um rund 200 Meter in die Tiefe. Dabei wurden 119 Menschen verletzt, 12 davon schwer. Insgesamt mussten 51 Reisende im Krankenhaus behandelt werden. Die meisten Verletzten waren nicht angeschnallt.

Die Untersuchung ergab, eine Messvorrichtung habe fälschlicher Weise gemeldet, die Nase des Flugzeuges sei zu hoch. Das habe den Autopiloten zum fatalen Sturzflug veranlasst. Die genaue Ursache für die fehlerhafte Datenübermittlung hat auch die ATSB nicht in Erfahrung bringen können. Infolge des Vorfalls soll die Technik der Messvorrichtungen aber so modifiziert worden sein, dass die Übermittlung fehlerhafter Daten künftig ausgeschlossen sei. Dass die fehlerhafte Übermittlung auf Störsignale von Mobiltelefonen oder Notebooks zurückgeht, hält die Flugsicherheitsbehörde für unwahrscheinlich. (jh)