Sofort Bild: Polaroid Z340

Mit der Polaroid Z340 ist die legendäre Sofortbildkamera im digitalen Zeitalter angekommen. Statt eines Films, wird nun ein Sensor belichtet und das fertige Foto von einem tintenlosen Thermodrucker ausgegeben.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Thomas Hoffmann

Polaroid Z340

(Bild: Plawa)

Mit der Polaroid Z340 kehrt ein Stück analoger Nostalgie zurück. Als klobiges Stück schwarzen Plastiks bleibt auch die Neuauflage dem alten Look treu. Schade, dass sich die Kamera teilweise auch so anfühlt wie sie aussieht. Schalter und Knöpfe hinterlassen einen geringwertigen Eindruck und auch das auf der Oberseite der Kamera verbaute Display missfällt, die Darstellung ist unscharf.

Die seitliche Handschlaufe erfüllt eher dekorative Zwecke: Verwendet man sie als solche, lässt sich die Z340 nicht mehr bedienen. Das beste Handling konnten wir erreichen, indem wir die Kamera mit beiden Händen hielten und von oben auf das in zwei Stufen neigbarebare Display schauten.

Betrachtet man die Bilder der Polaroid am heimischen Bildschirm, wissen diese durchaus zu gefallen. Lediglich die Farbwiedergabe schwächelt etwas, liegt aber auf dem in dieser Preisklasse üblichen Niveau. Hierbei gilt zu bedenken, dass es sich ja nur zur Hälfte um eine Kamera handelt, die andere Häfte belegt ein portabler Drucker. Übertreibt man es bei der ISO-Einstellung nicht, sind mit der Festbrennweite (45 mm, f/3.5) und dem 14 Megapixel-Sensor passable Aufnahmen möglich. Hier muss allerdings eines der zahlreichen Belichtungsprogramme den eigenen Wünschen entsprechen, manuelle Eingriffe in die Belichtung sind nicht vorgesehen. Dies ist aber klassentypisch und auch die analogen Vorfahren erlaubten keine tiefgreifenden Aufnahmeeinstellungen. Videoaufnahmen in HD (1280 × 720) und verschiedene Farbmodi sind heute schon bei jeder günstigen Kompaktkamera zu finden und fehlen auch bei der Z340 nicht.

Polaroid Z340 - Testszene (4 Bilder)

Polaroid Z340: Testszene bei ISO 100

Der interessanteste Teil der Z340 befindet sich auf der Unterseite der Kamera. Hier ist der tintenlose ZINK (Zero Ink) Thermodrucker der Polaroid eingebaut. Sein Papierfach kann bis zu zehn Blätter von Polaroids 3×4-Zoll-Zink-Spezialpapier (7,6 cm × 10,1 cm) aufnehmen. Hat er einmal das beigelegte Kalibrierungsblatt eingelesen, ist er druckbereit. Nach einer knappen Minute hält man das fertige Bild in der Hand. Durch den Verzicht auf Tinte sind die Fotos sofort wisch- und wasserfest. Fans der alten Polaroids können die Bilder auch mit dem typischen Rahmen versehen oder eigene Umrandungen in der Kamera speichern. Leider gab der Drucker die Ausdrucke mit einem starken rot/magenta Farbstich wieder. Ein Problem, das anscheinend nicht nur unser Testgerät betraf, so dass der Hersteller Plawa mittlerweile ein Firmware-Update anbietet, welches den Farbstich beseitigen soll. Jeder Ausdruck kostet ungefähr 50 Cent und ist damit deutlich billiger als sein analoges Pendant.

Vergleich: Digitalbild (links) - Ausdruck (rechts), digitalisiert mit einem Flachbettscanner

Mit 250 Euro ist die Polaroid Z340 kein Schnäppchen, allerdings bezahlt man hier auch einen Drucker mit, was den Preis relativiert. Fotografen müssen aber mit einigen Einschränkungen leben. Durch die Festbrennweite bietet die Kamera nur ein digitales Zoom und hat auch keinen Weitwinkelbereich. Für die Jackentasche ist sie zu groß und zu schwer. Wer aber auf der nächsten Party die Freunde mit ausgedruckten Schnappschüssen begeistern will, liegt hier richtig. Zumal die von uns bemängelte Farbstichigkeit durch eine aktualisierte Firmware der Vergangenheit angehören soll. (tho)