Microsoft startet Panoramadienst in Deutschland

In den nächsten Tagen schaltet Microsoft die ersten deutschen Großstädte für seinen Panoramadienst Bing Streetside frei. Wie bei Konkurrent Google Streetview gibt es Verpixelungen, allerdings in deutlich geringerem Umfang.

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Über die Weihnachtsfeiertage will Microsoft den Panoramadienst Bing Streetside für erste deutsche Großstädte freischalten. Es sei ein Start ohne große Ankündigung geplant, erklärte Severin Löffler von Microsoft Deutschland im Gespräch mit heise online. Den Anfang machen sollen unter anderem München, Nürnberg mit Fürth und Erlangen sowie Augsburg. Dorthin hatte der Softwarekonzern im Frühjahr und Sommer die ersten Kamerawagen in Kooperation mit dem Geodatenspezialisten Navteq geschickt.

Microsoft Streetside

(Bild: Microsoft)

Vollendet sind die Fahrten und Aufnahmen mittlerweile auch in Ingolstadt, Regensburg und Würzburg, im Rhein-Main-Gebiet sowie in Berlin. In Nordrhein-Westfalen laufen sie noch. Diese und weitere Gebiete werden Severin zufolge nach und nach folgen. Die Arbeiten an Streetside Deutschland nebst Klärung rechtlicher Fragen waren vor über einem Jahr losgegangen. Seit einigen Wochen werkeln die Techniker in Redmond und Unterschleißheim nun am Testlauf für die bislang erfassten deutschen Gemeinden. Nach dem Aufschalten des Dienstes sollen Nutzer ­ ähnlich wie beim Konkurrenten Google Street View ­ und schon heute bei Streetside USA ein Männchen auf die Stadtpläne bei Bing Maps ziehen und so in die Straßenansichtsperspektive wechseln können.

Im Frühjahr hatte Microsoft noch großen Ärger bei der Vorbereitung des Service. Datenschützer forderten eine Vorab-Einspruchsfrist für Haus- und Wohnungsbesitzer wie vor dem Start von Googles Panorama-Angebot 2010. Microsoft berief sich dagegen auf den Datenschutzkodex für Geodatendienste, den der Branchenverband Bitkom zwischenzeitlcih entworfen entworfen hat. Dieser sieht Einsprüche gegen Aufnahmen eigener Häuserfronten erst im Nachhinein über eine zentrale Stelle vor. Im Juni räumte Microsoft Betroffenen aber doch eine bis September befristete vorherige Widerspruchsmöglichkeit ein. 80.818 Haushalte machten davon Gebrauch, während es bei Google noch 244.237 waren.

Google Street View: Vorerst keine neuen Aufnahmen

Street View erfreut sich derweil wachsender Beliebtheit. Die Nutzung des Basisdienstes Google Maps habe seit Einfügen der Panoramabilder um 25 Prozent zugelegt, sagte eine Google-Sprecherin heise online. Trotzdem gebe es momentan keine Pläne, neues Bildmaterial deutscher Straßen und Städte zu veröffentlichen. Die jüngsten Fahrten eigener Kamerawagen seien im September abgeschlossen worden. Die Aufnahmen würden aber nur genutzt, um die bestehenden Aufnahmen mit Straßennamen und -schildern anzureichern. Künftig hofft Google auf die Anerkennung des Geodatenkodex, da dieser ein "sehr ausgewogenes und komplexes Informations- und Schutzsystem" schaffe. (jh)