NATO will sich gegen Cyber-Attacken rüsten

Auf dem gestrigen Treffen der NATO-Verteidigungsminister kam auch die DDos-Attacke auf estnische Server zur Sprache.

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US-Verteidigungsminister Robert Gates hat bei einem NATO-Ministertreffen in Brüssel seine Amtskollegen dazu gedrängt, Pläne für eine Reaktion auf Angriffe aus dem Cyberspace zu entwickeln. Dabei verwies er laut einem Bericht des Wall Street Journal auf das Beispiel Estland, wo Server kürzlich Ziel einer DDoS-Attacke wurden. Auch Vertreter aus Estland, das ebenfalls der NATO angehört, haben demnach darauf gedrängt, dass Cyber-Attacken beim gestrigen Treffen des Militärbündnisses auf die Tagesordnung kommen. Nun soll ein Ausschuss eingesetzt werden, der sich mit dem Thema befasst.

In der Abschlussmitteilung zu dem gestrigen Ministertreffen heißt es denn auch, "angesichts jüngster Cyber-Attacken auf die elektronische Infrastruktur eines Verbündeten ist dringende Arbeit an der Verbesserung des Schutzes der Informationssysteme der Allianz vor Cyber-Attacken nötig". Das Wall Street Journal berichtet, in den nächsten Monaten gelte es zu klären, ab welchem Punkt oder Ausmaß eine Cyber-Attacke den Bündnisfall auslöst. Nach Artikel 5 des North Atlantic Treaty von 1949 tritt er ein, wenn ein bewaffneter Angriff gegen wenigstens ein NATO-Mitglied ausgeübt wird. Dieser wird als Angriff gegen alle NATO-Mitglieder angesehen. Angewendet wurde er zum ersten und bislang einzigen Mal kurz nach den Attentaten vom 11. September 2001. (anw)