Cebit

CeBIT-Partnerland Russland präsentiert sich als Hightech-Standort

Russland ist dank seiner rasanten wirtschaftlichen Entwicklung zu einem der wichtigsten Absatzmärkte für deutsche Unternehmen der IT-Branche geworden.

vorlesen Druckansicht 19 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Russland will sich bei der Computermesse CeBIT in Hannover als Partnerland mit einer aufstrebenden Hightech-Industrie präsentieren. "Wir wollen uns im globalen Wettbewerb im Verbund mit den Europäern gegen Länder wie China, Indien oder Japan behaupten", sagte der Vorsitzende der russischen Software-Firma Russoft, Valentin Makarow, am Dienstag auf einer Präsentation in Moskau. Auf der CeBIT vom 15. bis 21. März wird Russland mit mehr als 150 Ausstellern, darunter führenden Unternehmen wie Kaspersky Lab, seine Innovationen vorstellen.

Russland ist dank seiner rasanten wirtschaftlichen Entwicklung zu einem der wichtigsten Absatzmärkte für deutsche Unternehmen der IT-Branche geworden. In den vergangenen Jahren verdreifachte sich der Umsatz deutscher Firmen im größten Land der Erde auf zuletzt 1,8 Milliarden Euro (2005). Nach Angaben des deutschen Branchenverbandes Bitkom hängen mehr als 10.000 Arbeitsplätze in Deutschland vom IT- Exportgeschäft mit Russland ab.

Russische Programmierer genießen dank ihrer fundierten Grundlagenkenntnissen weltweit Anerkennung. Die Branchenführer betreiben nach Moskauer Regierungsangaben eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilungen. Der Chiphersteller Intel beschäftige außerhalb der USA nirgendwo so viele Ingenieure wie in Russland. Vor allem im Bereich Softwarelösungen und Dienstleistungen sehen Experten gute Chancen für russische Anbieter im Ausland. "Wir wollen dazu beitragen, dass unsere Unternehmen über den Bedarf des deutschen Marktes besser informiert werden", sagte Makarow in Moskau.

Aber nicht nur Vorwürfe wegen Menschenrechtsverletzungen und Demokratiedefiziten spielen bei Geschäften mit Russland eine Rolle. International steht das Land auch im Ruf, zu wenig gegen Computerkriminelle sowie Software-Piraterie im eigenen Land zu unternehmen. Nach Einschätzung von Experten stammen viele der so genannten Phishing-Mails aus Russland. Damit versuchen Betrüger, sich Zugang zu Bankkonten im Ausland zu erschleichen. Nach Angaben der russischen Regierung sei aber schon viel gegen den Diebstahl geistigen Eigentums getan worden. "Noch vor wenigen Jahren waren mehr als 90 Prozent aller bei uns verwendeten Programme Raubkopien. Diesen Anteil haben wir bereits auf etwa 60 Prozent gesenkt", sagte der Chefstratege des Ministeriums für Hochtechnologie und Kommunikation, Oleg Bjachow. (dpa) / (jk)