Microsoft startet Flugsimulator mit Free2Play-Konzept neu
Der 2009 eingestellte "Flight Simulator" soll im FrĂĽhjahr als "Microsoft Flight" erneut abheben und einen bemerkenswerten Spagat schaffen.
(Bild:Â Microsoft)
Microsofts Flugsimulator war die am längsten laufende PC-Spieleserie, bevor sie 2009 nach fast 30 Jahren mit der Entlassung der ACES-Entwickler eingestellt wurde. Zwar hatte der Flight Simulator immer noch eine engeschworene Fan-Gemeinde, die mit unzähligen Addons auch von anderen Herstellern bedient wurden, aber offenbar reichten die Verkaufszahlen nicht aus, um den immensen Entwicklungsaufwand zu rechtfertigen. Nun wagen die Redmonder unter dem Namen Microsoft Flight einen Neustart. Das Besondere: Statt den Simulator mit dickem Handbuch teuer zu verkaufen, soll er nach dem Free2Play-Modell vermarktet werden. Der Download und das Spielen des Hauptprogramms sind kostenlos. Zahlen müssen Spieler erst, wenn sie ein anderes Flugzeug ausprobieren oder nicht immer nur über die gleichen Landstriche fliegen wollen.
Das Free2Play-Bezahlmodell ist in Asien bereits seit Jahren Usus und verhalf auch den Facebook-Spielen zu ihrer Popularität. Seit einigen Monaten stellen auch immer mehr Anbieter von Online-Rollenspielen auf Free2Play um. Microsoft sammelte bereits mit Age of Empires erste Erfahrungen mit dem Vermarktungsprinzip. Üblicherweise zahlen nur zwei bis drei Prozent der Spieler für sogenannte InGame-Accessoirs, der Rest begnügt sich mit den kostenlos verfügbaren Spielelementen. Dementsprechend groß muss die Gesamtzahl der Spieler sein, damit sich ein Free2Play-Spiel für den Hersteller rentiert. Dass man damit auch Schiffbruch erleiden kann, müsste Lego erfahren, die ihren Online-Baukasten Lego Universe zum Ende des Monats mangels zahlender Spieler einstellen wollen. Man darf gespannt sein, inwieweit Microsofts Konzept aufgeht und eventuell auch andere Hersteller mit Software-Addons und Zusatz-Hardware eingebunden werden.
Neben dem kostenlosen Angebot soll Microsoft Flight Neulinge durch eine zugänglichere Bedienoberfläche und Einstiegshilfen anlocken. Statt in großen Jumbo-Jets düst man in kleinen Propellermaschinen über die Hawaii-Inseln, vollführt Kunststücke und erledigt Missionen. Zwar sei die "Simulation" im Titel gestrichen worden, trotzdem wolle man die alte Fangemeinde nicht durch simplifizierte Flugmodelle vergraulen, betonen die Entwickler. Sie setzen auf eine starke Online-Anbindung. Microsoft Flight nutzt die Einbindung über Games for Windows, verteilt virtuelle Auszeichnungen für besonders gelungene Flüge und lässt Spieler um die vorderen Plätze auf Online-Ranglisten kämpfen. Das Spiel soll allerdings auch offline funktionieren.
Derzeit befindet sich Microsoft Flight in einer offenen Beta-Phase, zu der sich Interessierte noch anmelden können. Das fertige Spiel soll im Frühjahr auf Windows-Rechnern abheben. (hag)