Adobe rudert zurück – Upgrades auf CS6 und Creative Cloud

Bei Adobes Top-Management hält hinsichtlich der Upgrade-Policy zu CS6 endlich der gesunde Menschenverstand Einzug.

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Von
  • Kai König

Nachdem Adobe im Herbst Details zur Creative Cloud und der geänderten Upgrade-Policy für Creative-Suite-Kunden veröffentlicht hatte, hagelte es zu Recht weitreichende Proteste, unter anderem von Scott Kelby – einem bekanntem Photoshop-Blogger und Vorsitzenden der NAPP (National Association of Photoshop Professionals) in den USA.

Zur Erinnerung: Der ursprünglich angekündigte Wechsel der Upgrade-Policy hätte dazu geführt, dass nur Besitzer von CS5 oder CS5.5 ihre Software zum günstigeren Upgrade-Preis auf CS6 hätten aktualisieren können. Besitzer und Benutzer von CS4 oder gar CS3 wären von Upgrade-Pfaden ausgeschlossen worden. Adobe hatte "immerhin" bis Ende Dezember 2011 einen 20-%-Rabatt auf CS5.5 angeboten, sodass Nutzer älterer Versionen günstig auf CS5.5 hätten wechseln können. Der Haken ist allerdings, dass diese Kunden zur Mitte dieses Jahres (wann CS6 allgemein erwartet wird) nochmals zur Kasse gebeten worden wären – für Adobe finanziell natürlich ein tolles Geschäft.

Eine Portion gesunder Menschenverstand sollte Adobes Top-Management eigentlich veranlasst haben, diese Strategie der Creative-Suite-Produktteams bereits vor Veröffentlichung schlichtweg abzulehnen – Entrüstung der Nutzer und eine Menge negativer PR waren die zu erwartende (und auch eingetretene) Folge.

Nun hat jemand bei Adobe ein Einsehen gehabt, und der Hersteller ist zumindest teilweise zurückgerudert. Bekannt gegeben wurde nun, dass es auch für Besitzer von CS3 sowie CS4 Upgrade-Pfade zu CS6 geben wird. Diese werden zwar zeitlich begrenzt sein (bis Ende 2012), aber immerhin haben Nutzer nun eine Chance, CS6 vor dem Kauf (oder aufgezwungenen Upgrade zu CS5.5) zu testen oder sich gar für Creative Cloud zu entscheiden. Angaben zu Preisen für CS6 (sowohl zur Vollversion als auch zu verschiedenen Upgrade-Pfaden) hat Adobe nicht gemacht.

Prima, Adobe – ein Schritt in die richtige Richtung. Jedoch Vorsicht: Auch wenn Adobe jetzt diesen Schritt vollzogen hat, bezweifele ich stark, dass der Hersteller ähnliche Angebote für CS7 bieten wird. Jedermann, der in Zukunft ein vergünstigtes Upgrade auf CS7 erwerben möchte, sollte bereits jetzt damit rechnen, dass dies nur für Besitzer von CS6 möglich sein wird und entsprechend planen.

Über all diesen Auseinandersetzungen soll nicht vergessen werden, dass mit Adobes Creative Cloud ein interessantes alternatives Cloud-/Abo-Modell einführen wird, das die komplette CS6 enthalten wird. Für den bereits angekündigten Preis von 49,99 US-Dollar pro Monat könnte das für viele Nutzer von Suiten eine interessante Option darstellen. Es jedoch bleibt abzuwarten, wie "kreativ" sich Adobes Management hinsichtlich der Preisgestaltung außerhalb der USA zeigt und wie stabil und fehlerfrei der Cloud-Lizensierungsmechanismus funktionieren wird. ()