Britische Musiker wollen Provider für unerlaubten Musikvertrieb haftbar machen

Unternehmen, die vom Musiktausch übers Internet profitieren, sollen eine Abgabe an die Musiker zahlen, schlägt die Association of Independent Music vor.

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Der britische Verband der unabhängigen Musiker, Musikmanager und Label fordert vom Gesetzgeber, künftig auch die Internet-Service-Provider für Copyright-Verletzungen verantwortlich zu machen. Bei der Überarbeitung bestehender Copyright-Gesetze müsse die Rolle der Provider beim Filesharing von Musikstücken stärker berücksichtigt werden, meint die Association of Independent Music laut BBC Online. Sie stellt sich laut dem Bericht eine Gebühr ähnlich den von Radiosendern gezahlten vor. Mit ihr bezahlten die Provider eine Lizenz für den Dateientausch über ihre Netze. Die Musikindustrie solle in Geschäftsbeziehungen zu allen Unternehmen treten, die vom Tauschen oder Abspeichern von Musikstücken profitieren.

Die Provider hat auch der britische Phonoverband BPI im Visier. Er forderte kürzlich schriftlich von Tiscali und Cable & Wireless die Schließung von 59 ihrer Kunden-Accounts, denen die BPI unerlaubten Musikvertrieb nachgewiesen haben will. Tiscali hat inzwischen laut britischen Medienberichten reagiert und sich darüber verwundert gezeigt, dass die BPI mit dem Anliegen an die Öffentlichkeit gegangen sei. Bei lediglich einer der von der BPI vorgelegten 17 IP-Adressen lägen Beweise für Copyright-Verletzungen vor, sagte demnach ein Tiscali-Managern. Der dazugehörige Kunde, der Filesharing über Kazaa betrieb, sei suspendiert. Bei den anderen 16 Fällen warte das Unternehmen auf Beweise. Die BPI habe Kundeninformationen zu den ermittelten IP-Adressen angefordert, doch diese gibt Tiscali nur mit einer gerichtlichen Anordnung heraus. (anw)