Initiative "Deutschland sicher im Netz" zieht positive Bilanz

Die an der Initiative beteiligten Partner haben nach Angaben Microsofts bisher fünf von sieben Handlungsversprechen eingelöst.

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Die an der Initiative "Deutschland sicher im Netz" beteiligten Partner haben laut Microsoft fünf von sieben Handlungsversprechen eingelöst. Inzwischen gibt es das Online-Portal Internauten.de, das für höhere Medienkompetenz von Kindern sorgen soll; anhand des Sicherheits-Checks seien bisher mehr als 15.000 Anwender beraten worden und eBay und VeriSign haben ein Lernpaket für sicheren Online-Handel zur Verfügung gestellt, teilt Microsoft mit. Der Softwarekonzern meint, die erste Zwischenbilanz der Initiative könne sich daher sehen lassen.

Ende Januar hatte Microsoft zusammen mit zahlreichen Partnern die Allianz für mehr Sicherheit in der Informationsgesellschaft gestartet. Neben dem Softwaregiganten verpflichteten sich Unternehmen wie SAP und eBay sowie Verbände wie das Deutsche Kinderhilfswerk, die Menschen vor Sicherheitsproblemen und Kriminalität im Internet zu schützen. Die Initiative strebt aber auch an, Menschen zu einem bewussten Umgang mit Informationstechnologie zu motivieren und ihr Vertrauen in neue Techniken zu stärken. Ziel ist es, das Computernetzwerk genauso zuverlässig zu machen wie das Stromnetz oder die Wasserversorgung, wie Bill Gates seinerzeit in München schilderte.

Inzwischen lernen Studenten in Praxisworkshops an einigen deutschen Hochschulen sicheres Programmieren und Mcert, Microsoft sowie SAP haben im September das IT-Sicherheitspaket Mittelstand vorgestellt, heißt es weiter in der Bilanz. 700 Sicherheitsberater hätten bisher ein Training durchlaufen und böten mitunter eigene Beratungsveranstaltungen für den Mittelstand an. Auf der zurzeit laufenden Computermesse Systems soll als Einlösung des sechsten Handlungsversprechens ein Online-Anwendungszentrum mit Zertifikaten für 10.000 Unternehmen gestartet werden. Siebtens soll demnächst ein "Sicherheitsbarometer" eingeführt werden.

"Das Bewusstsein für IT-Sicherheit ist sowohl in der Bevölkerung als auch bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen enorm gestiegen", meint Joachim von Gottberg, Vizepräsident des Deutschen Kinderhilfswerkes und Sprecher der Initiative. "Die hohen Besucherzahlen bei unseren Veranstaltungen und die Zugriffe auf die Internet-Angebote der Initiative zeigen, dass die Bereitschaft zu eigenverantwortlichem Handeln stark gewachsen ist."

Den "Sicherheits-Truck", der drei Monate lang durch Deutschland zog, hätten mehr als 15.000 PC-Anwender besucht. Über 600 hätten einen Desktop-PC oder Laptop mitgebracht und diesen von Sicherheitsspezialisten auf Herz und Nieren prüfen lassen. Dabei seien insgesamt 1371 Viren, 307 Trojaner und 1585 Spyware-Programme entfernt worden, schildert die Initiative ein Beispiel ihrer Tätigkeit.

Die kommende Ausgabe 23/2005 der c't enthält die Sicherheits-CD, die Microsoft im Rahmen der Initiative herausgibt. Auf ihr befindet sich unter anderem Windows PE (Preinstallation Environment). Dabei handelt es sich um eine Miniatur-Ausgabe von Windows XP, die von CD startet, ohne ein Betriebssystem auf der Festplatte zu nutzen. Da sich aber mit Windows PE ein weitaus mächtigeres Notfall-Windows für die Schädlingsbekämpfung und anderes bauen lässt, als es Microsoft vorlegt, legt c't der Ausgabe 23/2005 auch auf einer weiteren CD eine Neuauflage der c't-Edition des PEBuilder bei. Mit diesem kann sich der Windows-XP-Nutzer seine eigene bootfähige Notfall-CD mit Virenscanner und weiteren Werkzeugen erstellen. Außerdem enthält die zweite Heft-CD das Knoppicillin-4, den bootfähigen c't-Virenscanner auf Basis des Live-CD-Linux Knoppix in Version 4.0.2. Die c't 23/2005 ist ab 31. Oktober im Handel erhältlich. (anw)