Ein Bildschirm, zwei Bilder
Dual View Displays können von zwei Anwendern gleichzeitig genutzt werden – etwa, damit zwei Spieler gleichzeitig ein bildschirmfüllende Anzeige sehen können oder auch um zwei unterschiedliche Fernsehsendungen parallel zu schauen.
Bei Dual View werden an ein und demselben Display unterschiedliche bildschirmfüllenden Inhalte für zwei Nutzer gezeigt. Gern genutztes Anwendungsbeispiel in der Spielerstadt Las Vegas waren Konsolenspiele, etwa Rennsimulationen, bei denen jeder Spieler seine eigene Fahrstrecke im Auge behält.
Die Displayhersteller realisieren den doppelten Blick am Display recht unterschiedlich mittels der von ihnen bevorzugten 3D-Techniken Polarisation oder Shutter.
LG setzt als Verfechter der Polarisationstechnik natürlich Polfilterbrillen ein, um die beiden Bilder zu trennen. Die Besucher können sich hier selbst ein Bild machen: Vor den Displays liegen Brillen mit identischer Polarisierung beider Gläser respektive Folien für das "linke" respektive "rechte" Bild aus.
Die Trennung gelingt wie bei Polfiltern üblich gut, es sei denn, man schaut sehr weit von oben oder unten aufs Display. Außerdem haben die beiden Bilder in der Vertikalen jeweils nur die halbe LCD-Auflösung. Mit einem 4K-Display würden beide die volle HD-Auflösung behalten – den Dual View demonstrierte LG aber leider nur mit einem herkömmlichen LCD-TV mit 1920 × 1080 Pixeln. So wirkten die Darstellung etwas körnig.
Dasselbe Prinzip mit Polfilter-Brillen zeigt auch der chinesische Fernsehhersteller TCL (The Creative Life). Das in Shenzhen ansässige Unternehmen baut gerade eine LCD-Fabrik der Generation 8.5 für Diagonalen bis 55 Zoll und will künftig auch international die eigene Fernsehmarke etablieren.
Samsung nutzt die immense Schaltgeschwindigkeit seines brandneuen 55-Zoll-OLEDs, um zwei unterschiedliche Bilder in schneller Folge auf dem Schirm anzuzeigen. Die Zuschauer sehen durch eine Brille jeweils nur eines der beiden Bilder – benötigen dafür allerdings eine nicht ganz billige Shutter-Brille, die sich je nach Voreinstellung mit einem der beiden Signale synchronisiert und ihre beiden Gläser gleichzeitig ein- und ausschaltet. Dem OLEDs gelang die Trennung recht sauber, nur in schnellen kontrastreichen Szenen leckte „die andere Seite“ ein wenig durch – was aber weniger am OLED, sondern eher an den Brillen beziehungsweise deren zu langsamer Schaltgeschwindigkeit gelegen haben dürfte. (uk)