ComBOTS startet Kommunikationsdienst

Das vor dem Verkauf des Web-Portals an United Internet als Web.de firmierende Unternehmen ComBOTS startet einen neuen, an Instant Messenger angelehnten Kommunikationsdienst.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 98 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Urs Mansmann

Die vor dem Verkauf des Web-Portals an United Internet unter Web.de firmierende ComBOTS AG hat pünktlich einen neuen Kommunikationsdienst vorgestellt. Laut Produktbeschreibung entspricht der Dienst am ehesten einem optisch und technisch aufgerüsteten Instant-Messaging-Dienst, der auch netzinterne Telefonate ermöglicht. Mit der Software könnten neben Texten auch alle anderen Daten wie Fotos, große Dokumente, Sprachmitteilungen oder Video-Clips mit einem Mausklick versendet werden, betonte ComBOTS. Die geschlossene Benutzergruppe ohne zentrales Verzeichnis soll Spam-Attacken auf das Netzwerk verhindern.

Der Client läuft bislang ausschließlich unter Windows 2000 und XP, seine Benutzeroberfläche ist laut ComBOTS übersichtlich und leicht zu bedienen. Dateitransfers etwa lassen sich per Drag&Drop auslösen. Anders als bei Instant Messengern ist der Transfer von Dateien auch dann möglich, wenn die Gegenstelle gerade offline ist. Die Dateien werden dazu zentral auf einem Server zwischengespeichert. Animierte Avatare sollen das gesamte Spektrum an Emotionen annehmen können und so für eine persönliche Note sorgen.

Vor dem offiziellen Start am 1. September zur IFA läuft ein Friendly-User-Test. Wie bei Google Mail vorexerziert, kann man nur aufgrund einer persönlichen Einladung den Dienst nutzen. Nach einer Testphase, deren Ende der Kunde selbst festlegt, kostet der Dienst monatlich 1,99 Euro. Weitere Einnahmen für das Unternehmen sollen sollen zusätzliche Avatare und Emotionen zu "sehr günstigen, taschengeldfreundlichen Preisen" ab 99 Cent erschließen, die das virtuelle Ich etwas aufpeppen.

Bei der ComBOTS-Hauptversammlung am Donnerstag hofften die Aktionäre laut dpa auf eine Aufbruchstimmung durch das neue IT-Produkt. Die Wirtschaftszahlen von 2005 und des ersten Quartals 2006 waren dazu allerdings weniger geeignet: Im ersten Quartal 2006 hat die im TecDAX notierte Internetfirma ihren Verlust vergrößert. Der Fehlbetrag belief sich auf 4,6 Millionen Euro nach einem Gewinn von 1,6 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Größere Umsätze habe es wegen der Entwicklung des rund 35 Millionen Euro teuren neuen Produkts noch nicht gegeben, hieß es. Am Tag der Präsentation gab die im TecDAX notierte Aktie im Nachmittagshandel um zwölf Prozent nach. (uma)