Google plant angeblich Kleinanzeigen-Datenbank

Unter der Adresse base.google.com waren für kurze Zeit Inhalte einsehbar, die nun die Gerüchteküche anheizen und sich laut Medienberichten auch an der New Yorker Börse auswirkten.

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Eine neue Google-Subdomain sorgt für Gerüchte um ein neues Angebot des Suchmaschinenbetreibers. Die unter der Adresse base.google.com abgelegten Inhalte waren kurze Zeit online einsehbar und wurden von dem britischen Programmierer Tony Ruscoe entdeckt. Da unter der Google-Adresse mittlerweile eine "Error 403"-Fehlerseite erscheint, kursieren im Internet Screenshots, aus denen hervorgeht, der Suchmaschinenbetreiber plane eine Datenbank für jedermann für "jede Art von Inhalt". Jeder könne dort seine Inhalte ablegen und Google mache sie durchsuchbar.

Google selbst hat mittlerweile Stellung zu den Gerüchten genommen. "Wir testen einen neuen Weg, wie Inhalte an Google übermittelt werden können", schreibt der Product Marketing Manager Tom Oliveri im offiziellen Google-Blog. Dieser Service solle vorhandene Dienste wie Google Sitemaps oder den Web-Crawler ergänzen, schreibt der Google-Manager vage und lässt die Gerüchteküche auf diese Weise nicht kalt werden.

Laut New York Times haben die Gerüchte sogar dafür gesorgt, dass der Wert der eBay-Aktie um 5 Prozent abgesackt sei. Die Zeitung schreibt, der neue Dienst sorge dafür, dass die Inhalte der Datenbank als "Kleinanzeigen" als Teil der bezahlten Links auf der rechten Seite von Suchergebnisseiten angezeigt werden. Damit würde Google mit Zeitungen und mit Online-Anbietern wie Craigslist oder eben eBay konkurrieren.

Google wolle sein Content-Geschäft voranbringen und die Abhängigkeit vom Suchgeschäft verringern, zitiert das Wall Street Journal eine nicht näher benannte "eingeweihte Quelle". Als Vorbild diene dem Suchmaschinenanbieter demnach die äußerst nüchtern gehaltene, aber sehr erfolgreiche Kleinanzeigen-Site Craigslist, die der US-Amerikaner Craig Newmark seit zehn Jahren betreibt. Ebenso könnte Google einen Gebrauchtwagenmarkt, Jobangebote und -gesuche, Wohnungs- oder auch Kontaktanzeigen in einem eigenen Angebot versammeln und Online-Stellenmärkten wie Monster.com ins Gehege kommen. (anw)