Spamhaus.org relativiert nic.at-Listing

Die .at-Registry nic.at kann seit heute Nacht wieder E-Mails über Server mit den zuvor bei Spamhaus gelisteten IP-Adressen versenden, ohne dass die E-Mails bei den meisten Empfängern als Spam gefiltert werden.

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Der Spamjäger Spamhaus.org hat nach Erscheinen eines Artikels bei heise online in der Nacht auf den heutigen Mittwoch den Eintrag der österreichischen Domainregistrierungsstelle nic.at auf der Spamblock-Liste (SBL) geändert. Dadurch kann nic.at wieder E-Mails über Server mit den betroffenen IP-Adressen versenden, ohne dass die E-Mails bei den meisten Empfängern als Spam gefiltert werden. Mit den Einträgen auf der SBL versucht Spamhaus.org nic.at unter Druck zu setzen.

Die Spamjäger verlangen von der Registrierungsstelle, 15 .at-Domains zu löschen. Subdomains dieser Domains sollen dazu verwendet worden sein, um auf Phishing-Webseiten zu verweisen. Nic.at weigert sich jedoch, die Domains ohne gerichtlichen Auftrag zu löschen, weil das der österreichischen Rechtslage widerspreche. Spamhaus.org hat dafür kein Verständnis und setzte die E-Mail-Server von nic.at mit dem Vermerk "Spam support" auf die SBL. Als Ergebnis wurden die von nic.at versandten E-Mails von den meisten Mailservern nicht angenommen. Die SBL-Daten werden in der Regel automatisch unter der Annahme übernommen, dass darauf nur IP-Adressen verifizierter Spam-Quellen und von Spam-Unternehmen verzeichnet sind.

Der nun geänderte Eintrag behindert nicht mehr den Mail-Verkehr, sondern sei ein politisches Zeichen. Nic.at-Geschäftsführer Richard Wein zeigte sich gegenüber heise online erleichtert, aber noch nicht zufrieden gestellt. Sein Ziel ist eine komplette Löschung des Eintrags von nic.at auf der SBL: "Spamhaus.org hat wohl kalte Füße bekommen. Aber vielleicht ändern sie den Eintrag wieder, sobald die mediale Aufmerksamkeit vorbei ist. Daher werden wir weitere juristische Schritte setzen, wenn der Eintrag nicht bis morgen komplett gelöscht ist."

Siehe dazu auch:

(Daniel AJ Sokolov) / (jk)