Cebit

Fußball-Analyse mit RFID

Mit einem System des Fraunhofer-Instituts für integrierte Schaltungen sollen Fußballspiele in Echtzeit analysiert werden können. RedFIR soll auf der CeBIT vorgestellt werden.

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Von
  • Detlef Borchers

Das Fraunhofer-Institut für integrierte Schaltungen (IIS) hat auf der CeBIT-Preview ein Funkortungssystem vorgestellt, das die Analyse von Fußballspielen und Trainingseinheiten in Echtzeit ermöglichen soll. Das RedFIR genannte System wird derzeit im Nürnberger Frankenstadion getestet.

Spieler, Bälle und Trainingspylone sind mit Transpondern ausgerüstet, die im 2,4-GHz-Bereich ihre Positionen über zwölf Empfänger an einen Hochleistungs-Linuxrechner funken. Der 15 Gramm schwere Sender wird im Stutzen des Schussbeines von Spielern und Torwarten getragen. Auf dem Fußballfeld können maximal 144 aktive RFID-Transponder überwacht und 50.000 Positionen in der Sekunde ausgewertet werden. Der Computer errechnet aus der Laufzeitdifferenz der Funksignale zentimetergenau die Position und stellt sie in einem 3D-Bild dar.

Alle Messwerte werden zusätzlich von einem "Eventobserver" gespeichert, der genaue Statistiken zum Ballbesitz, zu Laufwegen und -Geschwindigkeiten sammelt. Das System soll die mühselige Auswertung von Videobändern ersetzen, kann aber auch die Positionsdaten nutzen, um automatische Kameraufzeichnungen von Fußballspielen zu ermöglichen oder spezielle Kameraflüge zu realisieren.

Auf der CeBIT soll das Ortungssystem im Bereich "Urban Living" in der Fraunhoferstadt (Halle 9, Stand B08) erstmals öffentlich vorgestellt werden, um interessierte Industriepartner anzulocken. Wie Projektleiter Rene Dünkler gegenüber heise online erklärte, haben Fußballspieler gerade kleinerer Vereine wie Greuther Fürth großes Interesse an dem System, das fest in Stadien installiert wird. Die erste RedFIR-Installation erfolgte jedoch in Irland und analysiert dort Training und Spiel von Rugby-Spielern. (vbr)