Sinkende Preise: SSDs bleiben auch 2012 ein Bestseller

Die SSD-Branche blickt auf ein Rekordjahr zurück. Weltweit hat sich der Umsatz mehr als verdoppelt. Für die kommenden Jahre wird ein jährliches Wachstum von über 50 Prozent erwartet. Deutlich sinkende Anschaffungspreise und steigende Akzeptanz werden den Absatz anfeuern.

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Von
  • Karl Fröhlich

SSDs halten zuletzt ein relativ stabiles Preisniveau.

Die SSD-Branche (Solid-State Disks) startet zuversichtlich ins neue Jahr. Die Zeichen stehen weiter auf Wachstum. Laut IDC wurden 2011 weltweit fünf Milliarden US-Dollar mit Solid-State-Speichern umgesetzt. Gegenüber 2010 (2,4 Mrd. US-Dollar) ist dies eine Steigerung um mehr als das Doppelte. Das Rekordjahr basiert den Analysten zufolge auf drei Standbeinen: SSDs konnten sich vor allem in Enterprise-Umgebungen wie Servern und Speichersystemen etablieren und profitieren vom starken Wachstum mobiler Endgeräte sowie sinkenden Verkaufspreisen.

IDC rechnet bis 2015 mit einem jährlichen Stückzahlenwachstum von durchschnittlich über 50 Prozent. Großes Potenzial sehen die Marktforscher im Bereich Caching. Workstations, Server und Highend-PCs werden künftig sowohl mit einer SSD, als auch einer herkömmlichen Festplatte ausgestattet sein. Auch die neuen Ultrabooks und Windows 8 sollen den Absatz zusätzlich ankurbeln.

Während IDC dem Segment wegen der Festplattenkrise weiter kurzfristige Verkaufschancen einräumt, sehen das die SSD-Anbieter selbst weniger optimistisch. Die HDD-Allokation habe zwar das Augenmerk einiger OEM-Einkäufer und Anwender auf SSDs gelenkt, letztendlich kamen aber nur einzelne Deals zustande. Die Preise differieren weiterhin stark. Im großen Stil sei es auch schwierig, dem Kunden zu vermitteln, dass die Rechner mit einer SSD zwar sehr schnell sind, aber nur eine Kapazität von 60 bis 128 GByte besitzen. Auch ist der Markt wohl noch nicht so weit, die Lieferanforderungen der PC-OEMs zu erfüllen.

Die Verfügbarkeit ist momentan gut bis ausreichend. Bei gefragten Modellen sollte der Handel mit Wartezeiten von einigen Tagen rechnen. Alles in allem kann die Distribution den Bedarf aber gut erfüllen. Die HEKs halten ein relativ stabiles Niveau. Aktuell gehen die Preise bei den meisten Modellen zwischen einem und zwei Prozent nach unten. Rückblickend liegen die Kurse gegenüber dem November im Schnitt um zirka drei Prozent höher. Im Jahresvergleich haben sich die HEKs hingegen um bis zu 36 Prozent reduziert.

Im heise resale Preisradar beträgt in der KW 4/12 der durchschnittliche Angebotspreis im Onlinehandel für Festplatten und SSDs 115,39 Euro (brutto). Gegenüber der KW 46/11 entspricht dies einem Rückgang um knapp neun Prozent (126,79 Euro). Die meistgesuchte SSD bleibt die Crucial M4 CT128M4SSD2 mit 128 GByte (152,60 Euro). Ebenfalls gefragt sind Samsungs Upgrade-Kit mit 128 GByte aus der SSD-830-Serie (168,27 Euro) und das 120-GByte-Drive Adata S510 (128,14 Euro).

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"Als Standardgröße hat sich 120 bzw. 128 GByte etabliert", erklärt Kingston-Geschäftsführer Christian Marhöfer im Gespräch mit heise resale. "240 GByte fangen an besser zu laufen." Noch sind aber die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten hinderlich. Ältere Modelle sind im HEK zum Teil bereits ab 250 Euro erhältlich. Für aktuelle Laufwerke müssen Reseller aber zwischen knapp 300 bis 350 Euro – in Einzelfällen sogar noch deutlich mehr – veranschlagen.

Für die kommenden Wochen werden im SSD-Segment keine größeren Veränderungen erwartet. Der Handel sollte, was Preise und Verfügbarkeit betrifft, von einer stabilen Marktlage ausgehen können. (map)