Greenpeace: Vista könnte eine Flut an Computerschrott erzeugen

Da viele PCs die Hardware-Anforderungen nicht erfüllen, führe die neue Software womöglich zu neuen Bergen von Computerschrott in Asien und Afrika. Das sei vor allem aufgrund des Fehlens eines funktionierenden globalen Rücknahmesystems für PCs bedenklich.

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Von
  • Florian Rötzer

Beau Baconguis von der Umweltschutzorganisation Greenpeace in Südostasien warnt vor einer gewaltigen Flut von Computerschrott, die als Nebeneffekt durch die Einführung des neuen Betriebssystems Windows Vista von Microsoft entstehen könnte. "Mit Vista", erklärte Baconguis, "könnte Microsoft die Veralterung der Hälfte der PCs auf der Welt beschleunigen." Das sei vor allem aufgrund des Fehlens eines "funktionierenden globalen Rücknahmesystems für PCs" bedenklich.

Unternehmen und auch Individuen könnten unter Druck stehen, ihre Computerausstattung schneller zu erneuern. Auf die riesige Menge von Computerschrott sei man aber nicht vorbereitet. Baconguis verweist auf einen Bericht des IT-Dienstleisters SoftChoice Corporation von Anfang Dezember. Nach der Studie erfüllt die Hälfte der in den USA von der Wirtschaft verwendeten PCs nicht die Hardware-Anforderungen für Vista. Für Vista Premium seien gar 94 Prozent nicht geeignet. In ärmeren Ländern dürfte der Anteil an PCs, die nicht Vista-geeignet sind, noch weitaus höher sein.

Baconguis fordert, dass die Lebensdauer von Computern möglichst verlängert werden sollte. Bei der Einführung von Software gehe es letztlich auch um soziale Verantwortung: "Die Vorstellung, dass neue Software zu neuen Bergen von Computerschrott führt, die in den Müllhalden in Asien und Afrika enden, die Umwelt vergiften und die Gesundheit der Menschen gefährden, ist anstößig und nicht zu tolerieren." (fr)