Intel-Prozessoren mit Virtualisierungstechniken kurz vor der Fertigstellung

Bereits in zwei Wochen will der Chiphersteller laut Medienberichten die ersten beiden Pentium-4-Prozessoren mit der Virtualisierungstechnik Vanderpool vorstellen. Sie soll das parallele Ausführen mehrerer Betriebssysteme ermöglichen.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Am 13. November will Intel die ersten beiden Pentium-4-Prozessoren mit der Virtualisierungstechnik Vanderpool (VT) vorstellen. Ende Dezember will der Chiphersteller dann noch einen Celeron 355 nachlegen. Der enthält zwar kein VT, soll dafür aber schneller als die bisherigen Modelle getaktet sein. Das berichtet der taiwanische Online-Dienst Digitimes, der sich auf verschiedene Mainboard-Hersteller beruft.

Die Prozessoren dürften auf dem bekannten Prescott-Kern basieren und noch in 90-nm-Bauweise hergestellt werden. Die beiden mit der Virtualisierungstechnik ausgestatteten Pentium-4-Modelle 662 (3,6 GHz) und 672 (3,8 GHz) sollen preislich ungefähr auf einem ähnlichen Niveau liegen wie die nahen Verwandten Pentium-4-660 und -670 ohne VT.

UrsprĂĽnglich sollten Prozessoren mit Vanderpool erst 2006 eingefĂĽhrt werden, Anfang des Jahres hatte Intel jedoch bekannt gegeben, sie bereits in diesem Herbst einzufĂĽhren. Mit VT lassen sich mehrere Betriebssysteme parallel ausfĂĽhren. Bei Highend-Servern und Mainframes sind solche Virtualisierungsfunktionen zur so genannten Partitionierung der Maschinen in logisch getrennte Untereinheiten schon lange ĂĽblich. In mehreren Partitionen lassen sich unterschiedliche Betriebssysteme oder auch verschiedene Versionen des gleichen Betriebssystems parallel betreiben.

Auf Desktops oder kleineren Servern hingegen kommen meist Software-Lösungen wie VMware, Virtual PC, User Mode Linux oder Xen zum Einsatz. Hardware-Unterstützung durch den Prozessor wie bei Vanderpool verspricht eine zuverlässige Abschottung der Systemressourcen untereinander. Dies ist beispielsweise wichtig, wenn ein Provider virtuelle Server an unterschiedliche Kunden vermieten will. Zudem soll sie in vielen Fällen bessere Performance als Software-Lösungen liefern. Die Vorteile sollen es beispielsweise in Unternehmensumgebungen möglich machen, einen Arbeitsplatz-PC im Hintergrund mit neuerer Software zu versorgen, während der Anwender in einer anderen Betriebssysteminstanz normal weiterarbeitet. (thl)