Cryosat-Absturz aufgeklärt

Ein Software-Fehler des bordeigenen Flugkontrollsystems verursachte den Absturz der Rakete, die den Forschungssatelliten ins All bringen sollte. Dies ist das Ergebnis einer offiziellen russischen Untersuchung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 181 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Mattias Hermannstorfer

Die Ursache des Absturzes des Satelliten Cryosat ist nun auch offiziell geklärt. Wie die europäische Weltraumagentur ESA dem britischen Sender BBC mitteilte, kommt die russische Untersuchung zu dem Schluss, dass ein Software-Fehler des bordeigenen Flugkontrollsystems der neu konstruierten und zusätzlich eingefügten oberen Raketenstufe schuld an dem Desaster war. Die eigentliche Rockot-Rakete habe dagegen einwandfrei funktioniert und sei daher von offizieller Seite auch für weitere Starts freigegeben worden. Der Betreiber Eurockot will die Untersuchungsergebnisse in der kommenden Woche durch eigene Experten überprüfen lassen.

Der Forschungssatellit Cryosat, der die Veränderung der polaren Eismassen überwachen sollte, war am 8. Okober vom sibirischen Raumbahnhof Plesetsk an Bord einer umgebauten russischen Atomrakete vom Typ SS-19 gestartet. Kurz darauf schaltete sich das Triebwerk der zweiten Raketenstufe ohne ersichtlichen Grund ab, weshalb sich die dritte Stufe nicht von der zweiten trennen konnte. Die Rakete stürzte daraufhin samt dem rund 135 Millionen Euro teuren Satelliten ins nördliche Eismeer. (mhe)