FAQ: Facebook-Chronik
Konnten Facebook-Mitglieder bislang selbst entscheiden, ob sie die neue Chronik nutzen wollen oder lieber die klassische Profilansicht bevorzugen, haben sie künftig keine Wahl mehr. c’t erklärt, was die neue Chronik eigentlich ist und was man bei der Umstellung beachten muss.
- Jo Bager
- Herbert Braun
Lebenschronik
Ich habe die Chronik noch nicht. Was ist das eigentlich?
Facebook bereitet die Beiträge, Ereignisse und Lebensdaten eines Nutzers – also die Daten, die bisher auch auf der klassischen Profilansicht zu sehen waren – in Form einer interaktiven Zeitleiste auf, statt wie bisher ähnlich der Facebook-Startseite. Zusätzlich gibt es in der Chronik noch einen Kasten mit einem Aktivitäts-Stream mit den aktuellen Beiträgen der Facebook-Freunde.
Neu ist, dass man in der Chronik auch Beiträge an der chronologisch richtigen Stelle des Zeitstrahls nachtragen kann. Dazu klickt man an der betreffenden Stelle auf den Zeitstrahl. Facebook präsentiert dann ein Eingabefenster. Wer mag, kann so sein gesamtes Leben dokumentieren – auch die Zeit vor dem Facebook-Beitritt.
Wann?
Wann genau wird die Chronik denn kommen?
Der Rollout, also die Bereitstellung der Chronik für alle Nutzer, hat bereits vor längerer Zeit begonnen und soll noch einige Wochen dauern. Es gibt keinen festen Termin, wann alle deutschen Facebook-Profile auf die Chronik umgestellt werden. Es werde aber nichts ohne die ausdrückliche Benachrichtigung der Nutzer geändert, betont Facebook.
Wenn die Chronik bei einem Mitglied aktiviert wird, zeigt Facebook das ganz deutlich am oberen Rand auf seiner Facebook-Startseite an. Die Umstellung wird erst aktiv, wenn das Mitglied sich anmeldet – es muss sich also nicht jeden Tag einloggen, um sicherzustellen, ob die neue Chronik aktiviert wurde. Anschließend hat es sieben Tage Zeit, um zu überprüfen, was auf seiner Chronik zu sehen sein soll – und was es vielleicht löschen oder hervorheben möchte.
Was fĂĽr wen sichtbar ist
Kann jeder Facebook-Nutzer meine Chronik sehen?
Jeder Besucher Ihrer Chronik kann die gleichen Inhalte sehen, die er vor der Umstellung im alten Profil sehen konnte. Sie können mit der Funktion „Anzeigen aus der Sicht von …“ überpüfen, was ein bestimmter Besucher zu Gesicht bekommt. Die neue Chronik macht lange zurückliegende Postings besser zugänglich als bisher. Allerdings räumt dies dem Benutzer selbst auch mehr Überblick über die von ihm veröffentlichten Daten ein. Es ist jedenfalls keine schlechte Idee, die alten Postings daraufhin durchzusehen, ob sich nicht noch Altlasten darunter befinden, die man vielleicht löschen möchte.
Tuning
Kann ich Beiträge aus der Chronik löschen oder die Zugriffsrechte verändern?
Ja, indem Sie in der Chronik oder im Aktivitätenprotokoll auf einen Beitrag klicken, können Sie ihn löschen oder die Zugriffsrechte anderer Benutzer darauf einschränken. Darüber hinaus lässt sich seine Größe anpassen. Fahren Sie mit der Maus über ein Posting, erscheint ein Sternchen, mit dem Sie besonders schöne Bilder hervorheben können, indem Sie sie zweispaltig anzeigen lassen. Auf dieselbe Weise kann man hervorgehobene Beiträge auch wieder „klein“ machen.
Reibungsloses Teilen
Was ist „Frictionless Sharing“, was hat es mit der Chronik zu tun und stellt es ein Datenschutzproblem dar?
Beide wurden gleichzeitig entwickelt und sollen Facebook zu einer Art Lebens-Logbuch machen. Beim Frictionless Sharing handelt es sich um eine neue Schnittstelle für Facebook-Anwendungen, mit denen diese ohne Zutun des Nutzers Inhalte veröffentlichen können. Sie erlaubt beispielsweise einer Musik-App, den Namen jedes abgespielten Songs zu posten. Eine Trainings-Anwendung im Mobilgerät kann Laufstrecken und gelaufene Zeiten ermitteln und publizieren.
Wie bei allen Facebook-Beiträgen können Sie die Weitergabe der Informationen auf einzelne Personen beschränken oder komplett verbieten, sodass nur Sie selbst (und natürlich Facebook) die betreffenden Meldungen sehen können. Per Default sind keine Frictionless-Sharing-Anwendungen aktiv, die Nutzung dieser Funktion ist freiwillig.
Wer nicht möchte, dass andere Facebook-Nutzer oder Facebook selbst detaillierte Einblicke in sein Alltagsleben erhalten, sollte auf Anwendungen mit Frictionless Sharing verzichten. Man erkennt Anwendungen mit dieser Funktion bei der Einrichtung, wenn sie auf die Rechte hinweisen, die sie von Facebook anfordern. Bei Frictionless-Sharing-Apps erscheint ein Hinweis „Diese Anwendung dient zum Teilen von (…)“.