Qualcomm-Konkurrenten reichen Beschwerde bei EU-Kartellwächtern ein

Sechs Mobilfunkausrüster beklagen sich bei der EU-Kommission über angeblich wettbewerbswidriges Verhalten des Anbieters von CDMA-Systemen.

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Von
  • Andreas Wilkens

Broadcom, Ericsson, NEC, Nokia, Panasonic Mobile Communications und Texas Instruments, allesamt Halbleiter-Hersteller für die Mobilfunkbranche, haben gegen den Konkurrenten Qualcomm Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht. Sie verlangen die Untersuchung angeblich wettbewerbswidrigen Verhaltens bei der Lizenzierung von wichtigen Patenten für 3G-Mobilgeräte. Qualcomm versuche, durch sein Verhalten Konkurrenten bei der Herstellung von Chipsets für Handys aus dem Markt zu drängen. Beispielsweise habe es potenziellen Konkurrenten die Lizenzierung verweigert, heißt es in einer Mitteilung von Broadcom.

Weiter werfen die sechs Unternehmen Qualcomm vor, unverhältnismäßig hohe Lizenzgebühren zu verlangen. Auch verlange es für WCDMA-Techniken die gleichen Gebühren wie für CDMA2000, obwohl Qualcomm für die erste Technik wesentlich weniger Investionen aufgewandt habe. Die Unternehmen haben sich an die EU-Kommission gewandt, weil sie meinen, Qualcomms Verhalten habe einen schädlichen Einfluss auf den europäischen Telekommunikationsmarkt.

Qualcomm ist der führende Anbieter von CDMA-Systemen, die im Gegensatz zu GSM der bevorzugte Mobilfunkstandard in den USA und in Japan sind. Der Spezialist für Kommunikations-Chips Broadcom hatte zunächst im Mai dieses Jahre wegen angeblicher Patentrechtsverletzungen gegen Qualcomm geklagt. Obendrein reichte Broadcom im Juli gegen den Konkurrenten eine Kartellklage ein. Auf den Vorwürfen, die hier bereits zur Sprache gekommen sind, basiert auch die aktuelle Beschwerde. (anw)