Unruhe im Umfeld des W3C [Update]

In der Mailingliste der Entwickler von QA Tools beim World Wide Web Consortium (W3C) hat einer der Beteiligten seinen Abschied aus dieser Arbeit mit der schlechten Zusammenarbeit im Konsortium begründet.

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Von
  • Henning Behme

In der öffentlichen Mailingliste der Entwickler von QA-Tools beim World Wide Web Consortium (W3C) hat einer der Beteiligten, Björn Höhrmann, seinen Abschied aus dieser Arbeit mit bitteren Worten über die Zusammenarbeit im Konsortium begründet. Er arbeitete in dem Team mit, das Werkzeuge zur Überprüfung von Webdokumenten auf Korrektheit erstellt.

In seiner Abschiedsmail zitiert er einen schon aus dem Jahre 2004 stammenden Kommentar Jeffrey Zeldmans:

If, despite membership fees of $50,000 a head, the W3C can’t squeeze out a budget to cover the maintenance cost of its validation services, then we humbly ask the volunteers who maintain this tool to roll it back to a previous version. For as far as we can see, the only difference between previous versions and the newest version is that they worked and this doesn’t.

[Anmerkung d. R.: Die Summe von 65 000 € als Jahresmitgliedsbeitrag gilt für Firmen mit großem Umsatz; kleinere müssen 26 000 € zahlen. Für andere Organisationen beläuft sich die Mitgliedsgebühr auf 6500 € pro Jahr]

Dass sich seitdem nicht viel geändert hat, belegt Höhrmann mit Zitaten aus Mailinglisten wie der des W3C Markup Validation Service (bekannt als Validator) und offiziellen W3C-Dokumenten. Ob mangelnde Hardware oder fehlende Ressourcen, mangelnde Kommunikation oder fehlende Antworten auf Fragen – das Konsortium scheint sich um seine "Helfer" wenig zu kümmern und dadurch die eigene Arbeit zu behindern.

Der zitierte Jeffrey Zeldman kommentiert in An Angry Fix Höhrmanns Weggang und beklagt, dass das Konsortium von normalen Designern und Entwicklern immer weiter entfernt sei (increasingly detached from ordinary designers and developers): gleichsam eine Bestätigung für den Abschied Höhrmanns. [Update:] Laut Karl Dubosts Kommentar (A Peaceful Ear) zu "An Angry Fix" will Höhrmann in der CSS-Arbeitsgruppe des Konsortiums weiter arbeiten. [Ende des Update]

Ein Statement des Konsortiums war – zumindest noch – nicht zu bekommen. Dass das W3C gut daran täte, aktiv zu werden, unterstreicht der letzte Satz aus "An Angry Fix": Two things could happen. Either the W3C will make a course correction, or the standards-based design community will look elsewhere. Das letzte Wort ist ein Verweis auf microformats.org. (hb)