USA: Roboter sollen Erntehelfer auf Obstplantagen ersetzen

Vision Robotics entwickelt in den USA Roboter, die zukünftig auf Orangen-Plantagen die zumeist mexikanischen Erntehelfer ersetzen sollen.

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Der in Kalifornien ansässige Hersteller Vision Robotics will die Obsternte in den USA weiter mechanisieren. Wurden bisher auf den Orangen-Plantagen noch Tausende von meist mexikanischen Erntehelfern zum Pflücken der vitaminreichen Früchte benötigt, so sollen in einigen Jahren Roboter die Arbeit erledigen. Vision Robotics arbeitet an einem Roboter-Duo, von denen der erste die Orangenbäume nach Früchten absuchen und ein dreidimensionales Modell mit der Position und Größe aller Orangen erstellt. Ein achtarmiger Pflücker soll diese dann anschließend schonend und schnell vom Baum holen.

Die Obstplantagenbesitzer in den USA seien derzeit besorgt wegen der Migrations- und Arbeitspolitik der Bush-Regierung. Es sei zunehmend schwieriger, ausreichend Saisonkräfte zur Ernte aus Mexiko zu bekommen. Die Roboter könnten das politische Problem auf maschinelle Art und Weise lösen.

Bisher hatte sich die Gewerkschaft der Farmarbeiter, die United Farm Workers, gegen die Entwicklung von Erntemaschinen für Obstplantagen gewendet. Aufgrund technischer Probleme stellten diese bisher keine Bedrohung ihrer Arbeitsplätze dar. Die UFW sieht auch in den neuen Robotern derzeit noch keine Gefahr. Maschinen könnten ihre menschliche Arbeitskraft nicht ersetzen. Die mechanischen Greifarme würden die Früchte häufig beschädigen.

Vision Robotics entwickelt derzeit den Scout, der die Orangen am Baum erkennen und ein 3D-Modell erstellen soll. Ein Prototyp soll Ende 2008 fertig sein. Die achtarmige Erntemaschine soll zwei bis drei Jahre später folgen. Falls die Roboter gut arbeiten, wollen auch andere Branchen für die Kirsch- und Spargel-Ernte nachziehen. (hag)