Elpidas Zukunft ist unsicher

Angesichts stockender Verhandlungen über die weitere Finanzierung ergänzt der japanische Speicherhersteller seinen Quartalsbericht und formuliert Zweifel an der Fortführung des Geschäftsbetriebs.

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Der angeschlagene japanische DRAM-Hersteller Elpida ist laut einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung (PDF-Datei) nun nicht mehr sicher, ob der Geschäftsbetrieb aufrechterhalten werden kann. Mit der Mitteilung ergänzt das Unternehmen die Angaben des zuletzt veröffentlichten Quartalsberichts, in dem von wesentlichen Unsicherheiten im Bezug auf den Geschäftsbetrieb noch nicht die Rede war. Für den Quartalsbericht habe Elpida den Fortschritt der Verhandlungen über eine Neufinanzierung berücksichtigt und keine Gefährdung des Geschäftsbetriebs gesehen.

Nun kommen diese Verhandlungen offenbar nicht so schnell voran, wie sich der Hersteller das gedacht hat, weshalb Elpida jetzt wesentliche Zweifel am Fortbestand des Geschäftsbetriebs formuliert. Laut einem Bericht des Wirtschaftnachrichtendienstes Bloomberg muss das Unternehmen bis Anfang April 92 Milliarden Yen (895 Mio. Euro) zurückzahlen, und noch immer steht die Finanzierung dafür nicht. Die dazu laufenden Verhandlungen mit dem japanischen Handelsministerium, der Entwicklungsbank und den wichtigsten Geldgebern kommen nicht so voran, wie man sich das erhofft hatte.

Elpida war wegen der Folgen der europäischen Schuldenkrise erneut in eine finanzielle Schieflage geraten. Bereits 2009 hatte das Unternehmen die schweren Verluste nach der Pleite von Lehman Brothers nur durch staatliche sowie private Kredite überstanden. Aktuell leidet Elpida noch immer unter den Folgen dieser Krise und den fallenden Chip-Preisen. So betrugen die Verluste (PDF-Datei) in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres rund 99 Milliarden Yen (962 Mio. Euro). (mho)