Neuer Webbrowser für HPs Open WebOS

Im Zuge der Veröffentlichung eines neuen Webbrowsers für das mobile Betriebssystem WebOS nennt HP auch Details zur Governance-Struktur der bald komplett freien Mobilplattform.

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Von
  • Alexander Neumann

Nachdem HP Ende Januar ersten Code seines mobilen Betriebssystems WebOS als Open-Source-Software freigegeben hat, lässt der IT-Konzern weitere Taten auf dem Weg zu einer komplett frei verfügbaren Plattform folgen. Zum einen hat HP nun die Bedienoberflächen-Widgets des im Januar freigegebenen HTML5-Frameworks Enyo 2 nachgezogen sowie mit Isis einen neuen Webbrowser veröffentlicht, der unter anderem aus Nokias QtWebKit-Browser und dem JavaScript-Parser JavaScriptCore besteht. Zum anderen hat das Unternehmen jetzt konkrete Angaben über die Organisationsstruktur zur Weiterentwicklung der WebOS-Plattform gemacht.

Orientiert haben sich die WebOS-Entwickler hierbei am Meritokratie-Prinzip der Apache Software Foundation. Das bedeutet verkürzt formuliert, dass im Entwicklungsprozess diejenigen den meisten Einfluss haben sollen, die am meisten zum Projekt beitragen. Weiterhin ist angedacht, dass sich jeder an der Entwicklung des Betriebssystems beteiligen kann, doch in der Übergangsphase wird HP erst mal alle Committer stellen.

Es wird verschiedene Unterprojekte geben, die jeweils ein eigenes, unabhängiges Project Management Commitee (PMC) haben sollen, das für die Releases verantwortlich zeichnet. An der Spitze der WebOS-Entwicklung soll ein Komitee installiert werden, das den Unterprojekten zur Seite stehen soll und sich auch um infrastrukturelle, rechtliche und Marketing-Belange kümmern wird. Den Vorstand der neuen Open-Source-Community will HP wohl im April bekannt geben. Derzeit leitet Sam Greenblatt das Gesamtprojekt; er nimmt bei HP die Rolle des CTO (Chief Technology Officer) für WebOS ein.

Laut Plan will HP die Version 1.0 des Open WebOS im September freigeben. Dass das Interesse an einem offenen WebOS nicht gering ist, dafür spricht zumindest, dass Enyo seit der Offenlegung des Sourcecodes vor drei Wochen offenbar schon rund 40.000 Mal heruntergeladen wurde. Der Isis-Browser ist standardkonform mit HTML5 und CSS3 sowie beim Rendern der Webseiten laut der Ankündigung offenbar schneller als die Konkurrenz. Darüber hinaus unterstützt er Flash und die Netscape Plug-in API (NPAPI). Wie Enyo steht auch der Quellcode von Isis auf der Hosting-Plattform GitHub unter der Apache Licence 2.0 bereit. (ane)