Prognose: Mobiler Datenverkehr steigt bis 2016 um das Achtzehnfache

Zum vierten Mal in Folge hat sich der mobile Datenverkehr 2011 verdoppelt. Das geht aus einer Studie von Cisco hervor, die auch vorhersagt, dass die Zahl der internetfähigen Mobilgeräte noch 2012 die aller Menschen übersteigen wird.

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Der weltweite mobile Datenverkehr hat sich im vergangenen Jahr auf durchschnittlich 597 Petabyte (597.000 Terabyte) im Monat verdoppelt. Dieser Wert ist eines der zentralen Ergebnisse einer am gestrigen Dienstag veröffentlichten Studie des Telekommunikationsausrüsters Cisco. Ihr zufolge war das mobile Datenvolumen 2011 achtmal so groß wie der gesamte weltweite Internetverkehr im Jahr 2000. In Deutschland betrug der mobile Datenverkehr monatlich 18.500 Terabyte. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Zuwachs um 114 Prozent. Von allen Geräten mit mobiler Datenverbindung kamen hierzulande bereits fast 17 Millionen auf eine monatliche Datenmenge von mehr als 1 Gigabyte.

Die Studie macht auch Angaben über den durchschnittlichen Datendurchsatz der mobilen Datenverbindungen. Sie lag in Deutschland im Schnitt bei 420 kbps, nach rund 289 kbps im Jahr zuvor. Damit lag Deutschland 2011 über dem weltweiten Durchschnitt von 315 kbps bezogen auf alle internetfähigen Mobilgeräte. Für die kommenden Jahre sagt Cisco hier ein weiterhin starkes Wachstum voraus, bis die mittlere Ladegeschwindigkeit 2016 dann 2,9 Mbps betragen soll.

Das monatliche Datenvolumen von Smartphones wächst überdurchschnittlich

Mit 2,1 Gigabyte pro Monat kamen Laptops und Netbooks mit mobiler Internetanbindung 2011 auf das mit Abstand größte Datenvolumen pro Gerät. Danach folgten Tablets mit 517 Megabyte pro Monat, tragbare Spielekonsolen mit 317 Megabyte und schließlich Smartphones mit rund 150 Megabyte. Allen Geräteklassen prophezeit Cisco ein deutliches Wachstum beim monatlich genutzten Datenvolumen, doch die stärkste Steigerung werden demnach einfache Handys erleben. Bis 2016 wird die bei ihnen monatlich anfallende Datenmenge von 4,3 Megabyte im Jahr 2011 auf 108 Megabyte im Jahr 2016 um mehr als das 25-fache steigen. Die durchschnittlich geladene Datenmenge von Smartphones, deren Siegeszug sich fortsetzt, soll im gleichen Zeitraum um das 17-fache auf 2,6 GB steigen.

Die Studie enthält auch einen ausführlichen Ausblick in die nähere Zukunft. Noch in diesem Jahr werde die Zahl der internetfähigen Mobilgeräte die Zahl aller Menschen weltweit übersteigen. 2016 soll es demnach rund 10,8 Milliarden derartiger Geräte geben. Bis zu diesem Jahr soll der mobile Datenverkehr auf monatlich 10,8 Exabyte wachsen, also 10,8 Millionen Terabyte. Das ist mehr als 18 mal so viel wie 2011 und würde einen jährlichen Zuwachs von 78 Prozent voraussetzen.

Mit 40 Prozent soll 2016 ein Großteil des mobilen Datenvolumens in Südostasien und Australien anfallen, wo vier der fünf bevölkerungsreichsten Staaten der Erde liegen. Allein 10 Prozent des gesamten Volumens wird demnach auf China entfallen. Danach folgt Westeuropa mit 23 Prozent vor Nordamerika mit 18 Prozent. Der Rest soll sich in etwas gleichen Teilen auf die drei Regionen Lateinamerika, Afrika und den Nahen Osten sowie Mittel- und Osteuropa verteilen. (mho)