Berliner Senat veröffentlicht "Open Data"-Strategie

Das Fraunhofer-Institut Fokus hat im Auftrag des Berliner Senats einen Stufenplan zum Ausbau des bestehenden "Open Data"-Portals der Hauptstadt entwickelt. Demnach soll etwa ein Gesamtverantwortlicher für offene Daten bestellt werden.

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Das Fraunhofer-Institut Fokus hat im Auftrag des Berliner Senats einen Stufenplan zum Ausbau des seit September bestehenden "Open Data"-Portals der Hauptstadt entwickelt. Das Strategiepapier (PDF-Datei) ist seit Donnerstag im Internet verfügbar. Politisch fordern die Autoren ein umfassendes Bekenntnis zu offenen Daten. So seien ein Gesamtverantwortlicher sowie ressortspezifische Ansprechpartner für diesen Bereich zu benennen. Nötig sei in der Verwaltung ein Paradigmenwechsel nach dem Motto: "Alles ist öffentlich, was nicht ausdrücklich als geheim gekennzeichnet ist."

Mittelfristig sollen laut den Forschern alle Beschlüsse und Protokolle von Senats-, Stadtrats-, Parlaments- und Ausschusssitzungen in einem offenen Format wie beispielsweise Office Open XML (OOXML) oder Open Document Format (ODF) veröffentlicht werden. Wenn immer möglich, seien Datensätze unter einer "Creative Commons"-Lizenz mit Pflicht zur Namensnennung (CC BY) bereitgestellt werden, sodass auch eine kommerzielle Nutzung möglich wäre. Ausnahmen von dieser Regel müssten begründet werden und etwa eine anteilige Kostendeckung im Fall der gewerblichen Verwendung zulassen.

Auf dem Berliner Portal seien ausschließlich Daten in maschinenverarbeitbaren Formaten anzubieten, die nationalen, europäischen oder internationalen Standards genügten, heißt es weiter. Der Bericht empfiehlt, die Angebote um "semantisch höherwertige Formate" wie Simple Query Language (SQL) oder Resource Description Framework (RDF) anzureichern sowie mit geeigneten Werkzeugen zur Sichtung, Analyse, Auswertung und Präsentation semantischer Daten zu unterstützen.

Die Skizze regt an, je ein Metadatenschema zur Charakterisierung der Datensätze und einzelner Applikationen für das Berliner Datenportal festzulegen. Dazu kommen sollten "Dienste und Werkzeuge für die Aggregation, Auswertung und Visualisierung der Basisdaten sowie daraus abgeleiteter Daten und Informationen". Empfohlen werden auch Zusammenschlüsse mit vergleichbaren Angeboten anderer Städte oder Länder. Das Strategiepapier selbst steht nicht unter einer CC-Lizenz, vielmehr behält sich der Fraunhofer-Verlag daran das Urheberrecht vollständig vor. (vbr)