MWC

Augmented Reality für eine ganze Stadt

Das Softwarehaus metaio will mit vereinheitlichten Werkzeugen und flächendeckenden Positionsdaten deutlich präzisere Anwendungen zur Augmented Reality ermöglichen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Das Münchner Unternehmen metaio will in Barcelona zeigen, wie man mit seinen Werkzeugen eine ganze Stadt in drei Dimensionen kartieren kann, sodass sich in diesem Areal das Bild etwa einer Handycam bei beliebiger Ausrichtung mit passgenauen Zusatzinformationen überblenden lässt.

Augmented Reality heißt zum Beispiel, echte Bilder mit Modellen zu ergänzen

(Bild:  metaio)

Bislang kann man für derlei Bild-Anreicherungen entweder das wenig präzise GPS- und Kompasssignal des Handys zugrunde legen und sich mit recht groben Orts- und Richtungsangaben begnügen, oder man analysiert das Signal der Kamera in einem eng umrissenen Bereich wie zum Beispiel einer Kaufhaus-Abteilung nach zuvor eingespeicherten Referenzobjekten, etwa einer bestimmten Artikelverpackung. Dann kann das Handy eine Begleitinformation genau unterhalb der im Bild erkannten Verpackung einblenden.

Die Entwickler von metaio haben nun eine Vision "Augmented City" ausgearbeitet, die auf einem Server 3D-Referenzdaten nicht nur vereinzelter Objekte, sondern eines ganzen Stadtteils voraussetzt, um daraus genaue Rückschlüsse auf Position und Blickrichtung des verwendeten Mobilgeräts abzuleiten. Je nach Internetanbindung und Rechenleistung des Endgeräts könnte dieses seine Bilddaten zum Vergleich an den Server schicken und dann die einzublendenden inhalte zurückgeliefert bekommen, oder es erhielte die kompletten Referenzdaten und zugänglichen Einblendungen im Block und übernähme Bildanalyse und Überblendungen danach autonom.

Die Referenzdaten einer Augmented-Reality-Anwendung erscheinen als Gebäudemodell

(Bild:  metaio)

Um die beschriebene Vision umzusetzen, vermarktet metaio Entwickler-Kits, mit denen zum Beispiel Marketing-Kunden spezielle HTML5- Anwendungen für ihre Zwecke produzieren können. Im Vorfeld des Mobile World Congress hat das Softwarehaus seine Werkzeuge zu einer einheitlichen Plattform zusammengefasst, mit der sich Anwendungen gleichzeitig für die Hardware mehrerer Mobilgeräte-Plattformen optimieren lassen sollen. Die neue Augmented Reality Experience Language (AREL) soll die Kreation von AR-Anwendungen deutlich vereinfachen, der ebenfalls auf dem MWC vorgestellte metaio Creator mit grafischer Bedienoberfläche setzt bei seien Benutzern laut Hersteller gar keine Programmierkenntnisse mehr voraus. Die neue Software soll im März zum Download auf der metaio-Webseite erscheinen, das zugrundeliegende, kostenlose Mobile SDK konkret am 14. März. (hps)