Reine Musik-Downloads erscheinen demnächst in den Charts

Die deutsche Musikwirtschaft berücksichtigt in ihren Hitparaden ab Ende Juli auch Titel, die nur via Internet als Download erhältlich sind.

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Musikstücke, die nur als Download über das Internet erhältlich sind, werden momentan noch nicht in der Hitparade der deutschen Musikwirtschaft mitgezählt. Das soll sich Ende Juli ändern. Da Labels, Künstler und Bands das Internet zunehmend als Einstieg in den Musikverkauf nutzten, sollen künftig auch Titel, die nur als Download verfügbar sind, für die Charts gezählt werden, erläutert Peter Zombik, Geschäftsführer der Deutschen Phonoverbände (IFPI). Solche Musikstücke müssen vorher bei den Marktforschern von Media Control angemeldet werden, die im Auftrag der IFPI die Hitparade zusammenstellen.

Starttermin für die Zählung der so genannten "Digital-Only-Releases" ist der 13. Juli. Dann werden alle Titel gezählt, die bis zum 6. Juli von den Labels gemeldet wurden. Erstmals sollen reine Online-Veröffentlichungen in den am 23. Juli erscheinenden Charts zu finden sein, teilt die IFPI mit. Außerdem reagiert sie nach eigenen Angaben auf "Anmerkungen des Kartellamtes" und ändert das bisherige Zählverfahren. Künftig richte sich der Chartplatz nach dem Umsatz, der mit dem Verkauf eines Produktes erzielt wurde. Bisher richtete sich die Chartplatzierung nach der Anzahl der verkauften Tonträger.

Die ersten deutschen Download-Songcharts hatte die Musikindustrie im September 2004 vorgestellt. Hier wie auch bei den ersten europäischen Download-Charts wurden nur Titel berücksichtigt, die auch auf Tonträgern erschienen sind. (anw)