RSA: Risiko durch Hackerangriffe steigt
Das Ministerium für Homeland Security sieht die USA durch steigende Attacken aus dem Internet bedroht – erst gestern hatte in Deutschland der Verfassungsschutz vor elektronischer Industriespionage gewarnt.
Durch Globalisierung und Outsourcing wandern immer mehr Daten übers Internet rund um den Globus – dass sich Unternehmen immer mehr auf das Netz verließen, lasse das Risiko von Hackerangriffen weiter ansteigen, warnte Greg Garcia bei einem Vortrag auf der RSA-Sicherheitskonferenz.
Garcia ist Ministerialdirektor für Cyber-Sicherheit und Telekommunikation beim US-amerikanischen Ministerium für Homeland Security und nimmt vor allem boomende IP-Dienste wie Internettelefonie, Videoübertragungen und Datenaustausch aufs Korn: "Die starke Zunahme von Geräten und Diensten in zusammenlaufenden Netzen wird eine Brutstätte für Sicherheitsprobleme bilden", zitieren ihn US-Medien. Die Angreifer charakterisiert Garcia als "raffiniert, flink und gut organisiert". Sie würden vor nichts zurückschrecken, um ihre Ziele zu erreichen, ihre Motive seien wirtschaftliche Vorteile, Spionage, Publicity oder Rache.
Erst vor vier Monaten wurde Garcia auf seinen Posten berufen, jetzt möchte er frischen Wind in das Regierungsprojekt einer National Strategy for Securing Cyberspace bringen. Diese war in den vergangenen vier Jahren wegen Desinteresse der Politik und häufigen Wechseln an der Führungsspitze ins Stottern geraten. Jetzt appelliert Garcia an Firmen und Organisationen, ihre Systeme zu sichern und die Informationen etwa von IT-ISAC zu nutzen, einem Netzwerk von Sicherheitsspezialisten aus Unternehmen. Außerdem wolle er den Kongress bitten, Anreize für Sicherheitsinvestitionen zu schaffen kündigte Garcia an. Um die Reaktion auf einen möglichen Angriff aus dem Netz zu testen, plant das Ministerium für Homeland Security im März 2008 eine Übung namens Cyberstorm II, die verschiedene Angriffsszenarios durchspielen soll. Eine solche Übung hatte es bereits im vergangenen Jahr gegeben.
Bereits gestern warnte auch der deutsche Verfassungsschutz vor Internet-Attacken. Im Blickpunkt stand dabei aber die Industriespionage ĂĽber unzureichend gesicherte Firmennetzwerke. (pek)