MWC

Telefonica feiert LTE

Der Mobilkonzern Telefonica demonstrierte am heutigen Sonntag den ersten Live-Einsatz seines 4G-Netzwerks im 2,6-GHz-Frequenzbereich.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Auf dem Mobile World Congress feiert der Kommunikationsriese Telefonica Premiere für LTE bei Frequenzen um 2,6 GHz. Nahe dem Messegelände zeigte Telefonica elf erste sogenannte Metro-Cells mit Funkelektronik und Antennen für dessen Abdeckung. Als erstes Land soll indes Deutschland dauerhaft in den Genuss der neuen Technik kommen, und zwar in den großen Städten bis zur Jahresmitte auf Basis einer Kooperation mit der Deutschen Telekom.

[Update: Laut einer von Telefonica am 28. Februar verbreiteten Pressemeldung sind die ersten Tarif-Angebote für LTE "mit den üblichen Vertragslaufzeiten" ab dem 2. Juli verfügbar. Im laufenden Jahr will der Netzbetreiber in Berlin, München, Hamburg, Frankfurt, Leipzig, Dresden, Nürnberg, Hannover und dem Rhein-Ruhrgebiet so genannte Highspeed Areas einrichten. Bis Ende 2012 sei LTE unter der Konzernmarke O2 mit einer Geschwindigkeit bis zu 50 MBit/s in über 200 Städten und Gemeinden nutzbar, verspricht der Netzbetreiber.]

Mit solchen Funkstationen realisiert Telefonica ein LTE-Mobilfunknetz

Vorteile sieht Telefonica nicht nur in den auf bis zu 100 MByte/s gesteigerten Download-Geschwindigkeiten (40 bis 60 MByte/s für Uploads) und auf 20 bis 25 ms verminderten Latenzzeiten, die etwa für Internet-basierende Spiele sehr förderlich sind, sondern auch in den gesteigerten Kapazitäten der LTE-Funkzellen. Laut Anbieter können innerhalb einer Zelle gleichzeitig bis zu 30 Nutzer mit Geschwindigkeiten von 30 MBit/s surfen.

Hardware für die neue Technik stammt anbieterseitig von Alcatel-Lucent und kombiniert dessen "Light Radio Metro"-Zellen, die mit ihrer geringen Reichweite vergleichsweise wenig Energie benötigen, mit herkömmlichen Macro-Zellen. Auf Nutzerseite will Samsung mit dem Smartphone Galaxy SII LTE und dem Tablet Galaxy Tab 8.9 LTE auf den Markt vorstoßen. [Update: ZTE wird einen LTE-fähigen O2-Surfstick liefern.]

Ein Telefonica-Sprecher erklärte, das Unternehmen habe in den vergangenen Jahren 31 Milliarden Euro in die Entwicklung einer LTE-Infrastruktur investiert, generell beliefen sich die Investitionskosten auf 30 Prozent des Umsatzes. Auf Anfrage war aber keine Auskunft darüber zu erhalten, ob die demnächst schnell erreichbaren Transfer-Volumina mit einer neuen Vertragsgestaltung für Endkunden einhergehen würden, die bislang eine Bandbreiten-Drosselung nach Überschreiten eines bestimmten Schwellwerts nach sich zieht. (hps)