Alte Programme virtualisieren als Ersatz für Rosetta

Wenn sich Rosetta schon nicht unter Lion installieren lässt, kann man vielleicht wenigstens alte Software mit Hilfe eines virtualisierten Snow Leopard weiter nutzen – zumindest in der Theorie.

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Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Markus Stöbe
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In der Praxis sträubten sich die drei Virtualisierer von VMWare, Parallels und Oracle (einen Testbericht dazu finden Sie in Mac & i Heft 5 auf Seite 68) mehr oder weniger energisch, die Client-Version von OS X in Version 10.5 oder 10.6 zu installieren. Technische Hürden gibt es dabei eigentlich nicht, die Blockaden sind extra eingefügt worden. Laut den Herstellern verlangen das Apples Lizenzbedingungen so und sollen die Virtualisierung einer Client-Version von OS X erst für Lion erlauben. Laut von uns befragten Anwälten ist das aber nicht der Fall. In der Snow-Leopard-Lizenz wird gar nicht explizit auf dieses Thema eingegangen – lediglich der Einsatz von Apple-Hardware ist vorgeschrieben. Gegen diesen Punkt verstößt man mit einem auf einem Mac emulierten Rechner aber nicht. Abgesehen davon sind die Lizenzbestimmungen nach deutschem Recht ohnehin nicht Teil des mit Apple geschlossenen Vertrags, da sie zum Zeitpunkt des Kaufes dem Anwender nicht vorgelegt wurden.

VMware Fusion 4.1 erlaubt die Installation beliebiger Versionen von OS X – auch der Client-Variante. Wer es noch hat, sollte vorerst nicht updaten oder sich eine Kopie der 4.1 sichern.

Das alles nutzt natürlich wenig, wenn die Hersteller sich trotzdem Apples Meinung beugen. Wie stark der Einfluss aus Cuper­tino ist, hat man in der jüngsten Vergangenheit beobachten können. Das Update auf Version 4.1 von VMware Fusion ermöglichte erstmalig die Installation von OS X 10.6 oder älter in der Client-Version ohne Tricks und Kniffe. Als diese Neuigkeit die Runde machte, folgte wenige Tage später das Dementi: „Alles nur ein Versehen“, hieß es vom Hersteller. Das eiligst nachgeschobene Update auf Version 4.1.1 beseitigte denn auch nur diesen einen „Fehler“. Wer noch nicht aktualisiert hat, sollte sich wenigstens eine Kopie der 4.1 sichern. Wir haben diese Version von Fusion für unsere Benchmarks mit OS X 10.6 genutzt und stellten keinerlei Probleme im Betrieb fest.