Dell strebt in die Rechenzentren
Dell zeigt umfangreiche Neuerungen für die Enterprise-IT und will sich so statt als reiner PC-Hersteller als vollwertiger Lösungsanbieter positionieren. Eine Schlüsselrolle hat dabei die hauseigene x86-Serverfamilie PowerEdge.
- Eric Tierling
Dell hat umfangreiche Neuerungen für die Enterprise-IT vorgestellt. Mit dem überarbeiteten Portfolio hoffen die Texaner, künftig verstärkt in Rechenzentren Fuß zu fassen. Eine Data-Warehouse-Appliance auf Basis von Microsoft SQL Server 2012 und eine mit Citrix-Technik laufende VDI (Virtual Desktop Infrastructure)-Appliance demonstrieren dabei das Selbstverständnis, nicht mehr nur simpler PC-Hersteller, sondern vollwertiger Lösungsanbieter zu sein. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die mittlerweile 12. Generation der hauseigenen x86-Serverfamilie PowerEdge, die ab März in sieben verschiedenen Blade-, Rack- und Tower-Baureihen erhältlich ist. Zu den exakten technischen Spezifikationen sowie den genauen Preisen dieser Servermodelle schweigt sich Dell aber noch aus. Verantwortlich für diesen Maulkorb zeichnet Intel: Zwar wirft der kommende Xeon E5 seine Schatten bereits deutlich voraus, doch ist der offizielle Launch dieser Serverprozessorfamilie noch nicht erfolgt.
Effizienz spielt für Dell eine große Rolle. Das in 2U-Bauform gehaltene Racksystem R720 soll sich mit besonders geringem Aufwand kühlen lassen. Das für Mittelständler (SMBs – Small and Medium Businesses) und Außenstellen gedachte Tower-Modell T620 arbeitet angeblich so leise, dass es direkt im Büro platziert werden kann. Generell setzen die Texaner bei ihrer neuen Servergeneration auf Fresh-Air-Cooling. Bewusst wurden daher Bauteile gewählt, die einen Betrieb auch bei höheren Temperaturen vertragen. Zudem verbaut Dell als erster Hersteller serienmäßig Netzteile mit 80-PLUS-Titanium-Zertifizierung. Bei 50 Prozent Last erreichen diese bis zu 96 Prozent Wirkungsgrad.
Davon abgesehen setzt Dell auf High-Performance. Die selbst entwickelte, Hot-Swap-fähige "Express Flash" SSD-PCIe-Steckkarte soll SQL-Transaktionen Beine machen und diese internen Tests zufolge bis zu 18-mal schneller abwickeln. Außerdem trägt die Übernahme der auf 10-GE spezialisierten Company Force10 Früchte: Die neuen Serversysteme beherrschen 10-Gigabit-Ethernet und somit die Netzwerktechnik, die im Rechenzentrum zunehmend zum Standard avanciert. (js)