Mehr Tempo für MySQL mit vitess

Ein Google-Code-Projekt will MySQL-Server speziell für den Einsatz im Web beschleunigen. Es besteht aus einem Proxy-Server, der einen Verbindungspool verwaltet und Antworten auf Abfragen zwischenspeichert.

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Von
  • Christian Kirsch

In seiner Jugend war das freie MySQL vor allem auf Tempo und den Einsatz im Web ausgelegt. Die über die Jahre hinzugekommenen Funktionen, etwa Transaktionsfähigkeit, bremsen den Server jedoch aus. Diesen Effekt will das Google-Projekt vitess nun mildern; "vitesse" ist das französische Wort für Geschwindigkeit.

Die Software fungiert als Proxy für den MySQL-Server. Sie nutzt eine feste Zahl von ständig aktiven Verbindungen zu ihm, auf die sie ankommende Anfragen verteilt. Dadurch soll der wiederholte, kostspielige Aufbau von Server-Connections durch die Web-Anwendungen entfallen. Außerdem bietet vitess einen Querycache und einen einfachen SQL-Parser.

Er dient vermutlich dazu, die Anfragen zu analysieren und gegebenenfalls so umzuschreiben, dass sie als Prepared Queries mit jeweils anderen Parametern benutzt werden können. Die Dokumentation ist bislang nur rudimentär. Der Proxy-Server soll jedoch schon bei YouTube eingesetzt werden.

Wer vitess ausprobieren möchte, benötigt neben dem C-Client für MySQL und einem MySQL-Server eine bestimmte Version von Googles Sprache Go, Python 2.6 sowie die Quellcodeverwaltung Mercurial. (ck)