Erste Betaversion von Fedora Core 4
Das Fedora-Projekt hat die erste Beta-Version der für Anfang Juni erwarteten Linux-Distributionen Fedora Core 4 veröffentlicht.
Das von Red Hat gesponserte Fedora-Projekt hat die erste Beta-Version der fĂĽr Anfang Juni erwarteten Linux-Distributionen Fedora Core 4 (FC4) zum Download ĂĽber die Mirror oder mittels Bittorrent freigegeben. Wie erwartet gibt es neben den Beta-Versionen fĂĽr die Architekturen x86 und x86-64 erstmals auch eine Version fĂĽr PowerPC (PPC). PowerPC-Prozessoren finden sich unter anderem in Servern und Workstations von IBM sowie in den aktuellen Apple-Systemen.
Zu den Neuerungen zählen neben der Aktualisierung von Kernel, Gnome und KDE auf die neuesten Versionen die Integration der Virtualisierungslösung Xen. Auch eine MySQL-Version der 4er-Serie soll Einzug halten, nachdem die Lizenzstreitigkeiten aufgrund einer überarbeiteten FLOSS License Exception geklärt sind -- Fedora Core 3 enthält noch das mittlerweile veraltete MySQL 3.23.58. Auch eine Beta-Version von OpenOffice 2.0 und der Entwicklungsumgebung Eclipse wurden integriert. Von den wichtigsten Funktionen und den Versionen der Software-Komponenten her ähnelt Fedora damit dem für Mitte April erwarteten Suse 9.3. Das enthält jedoch auch die freie .NET implementation Mono, die in Fedora wohl aus Angst vor Patentansprüchen seitens Microsoft nicht aufgenommen wird.
PPC und x86-64 benötigen fünf CDs oder eine DVD, x86-Systeme kommen mit einer CD weniger aus. Auch hier wären es beinahe fünf CDs geworden, dies wollte das Projekt jedoch verhindern, um den Betreibern der Webserver und den Anwendern den Download der kostenlos erhältlichen Distribution zu erleichtern. Daher wurde eine Reihe von Software-Paketen aus der Distribution entfernt und in das vor kurzem offiziell gestartete Fedora-Extras überführt. Dazu zählen einige Spiele, die Office-Programme Abiword, Gnumeric und die Desktopumgebung Xfce.
Ursprünglich hatte die Beta-Version bereits vor zwei Wochen erscheinen sollen, die Veröffentlichung wurde jedoch verschoben, da alle Software-Pakete mit einer Vorversion der für Mitte April erwarteten nächsten Version des GCC neu kompiliert wurden. Eine neue Erweiterung soll mit GCC4 kompilierte Programme gegen Buffer-Overflows schützen. Laut der aktuellen Planung sollen der Veröffentlichung von Fedora Core 4 am 6. Juni noch zwei weitere Beta-Version vorausgehen.
Unterdessen haben die Statistiker von Netcraft herausgefunden, dass in jüngster Zeit immer mehr Webserver mit Fedora betrieben werden. Deren Zahl habe um 122 Prozent auf 405.682 zugenommen. Etwas mehr laufen mit Suse, knapp doppelt so viele mit Debian und ungefähr viermal so viele mit Red Hat Linux. Auch Gentoo konnte zulegen und bringt es auf 63.160 Webserver. (thl)