TCP/IP-Entwickler mit US-Freiheitsmedaille ausgezeichnet
Vint Cerf und Robert Kahn erhalten für die Entwicklung des TCP/IP-Protokolls in den 1970er Jahren mit der Freiheitsmedaille die höchste zivile Auszeichnung der USA.
Mit der Freiheitsmedaille erhalten die beiden Erfinder von TCP, Vinton G. Cerf und Robert E. Kahn, die höchste zivile Auszeichnung der USA. Die beiden Computerwissenschaftler an der Forschungsabteilung des US-Militärs DARPA arbeiteten ab 1973 zusammen am Transmission Control Protocol, das im Dezember 1974 in einer ersten Spezifikation vorlag. Es sollte als Nachfolger des NCP im ARPANET zum Einsatz kommen, dem Vorläufer des Internet.
Zu dieser Zeit war das 1966 konzipierte ARPANET erst seit wenigen Jahren im Betrieb. Ziel der TCP-Entwickler war eine ausfallsichere sowie fehlererkennende und -korrigierende Kommunikation. Dazu sichern beispielsweise Initialisierungs- und Quittierungssignale (SYN/ACK) eine zuverlässige Verbindung. TCP setzt auf das später gemeinsam mit TCP als Protokollsuite TCP/IP weiterentwickelte IP-Protokoll auf, das als eigentlich unzuverlässiges Protokoll die Information quasi in Umschläge oder Datagramme verpackt und die Adressen bereitstellt.
Ein Standard für TCP wurde erst 1982 als Request for Comment RFC 793 veröffentlicht. In der gängigen IP-Version 4 (RFC 791) geht der Adressraum langsam zur Neige, weshalb für die kommenden Jahre der weltweite Umstieg auf die verschlüsselungsfähige Version 6 (RFC 1883) geplant ist.
Außer an Cerf und Kahn vergab US-Präsident George W. Bush die Presidential Medal of Freedom unter anderem an Boxlegende Muhammad Ali, Souldiva Aretha Franklin, den früheren Golfhelden Jack Nicklaus und den seit 18 Jahren amtierenden Chef der US-Notenbank Federal Reserve, Alan Greenspan. (mhe)