Grafik-Chip GeForce 6800 GS toppt ATIs Mittelklasse

Noch vor Verfügbarkeit des ATI Radeon X1600 XT bringt Konkurrent Nvidia einen leistungsfähigen Gegenspieler zum gleichen Preis heraus.

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Von
  • Manfred Bertuch

Chipentwickler Nvidia stattet seinen neuen 3D-Grafikchip GeForce 6800 GS mit fünf Vertex-Shadern und zwölf Pixel-Pipelines aus und richtet sich damit exakt nach den Merkmalen des für Dezember angekündigten Radeon X1600 XT des kanadischen Konkurrenten ATI. Auch der Preis soll mit 249 Euro dem des ATI-Chips entsprechen. Als Abkömmling von Nvidias Highend-Familie schickt der GeForce 6800 GS seine Daten aber über einen 256-Bit-Bus zum Speicher, während der Radeon X1600 XT nur einen 128-Bit-Bus besitzt. Die höhere Arbeitsgeschwindigkeit des ATI-Chips von 590 MHz Chip- und 690 MHz Speichertakt können diesen Unterschied voraussichtlich nicht wett machen. Auch der Nvidia-Chip ist mit 425 MHz Chip- und 500 MHz Speichertakt nicht gerade langsam. Zudem hat ATI seiner Mittelklasse nur vier Textur-Einheiten spendiert.

Tests mit aktuellen Spielen zeigen das erwartete Bild. In Far Cry liegt der GeForce 6800 GS bei 1600er-Auflösung sowie bei 1280er-Auflösung mit vierfachem Antialiasing und achtfacher anisotroper Filterung bei etwa 42 Bildern/s um rund 23 Prozent vorn. Bei dem Half-Life-2-Level Lost Coast ist der Vorsprung mit gut 30 Prozent noch etwas größer. Ähnliche Verhältnisse ermittelt der Leistungstest des Grusel-Shooters F.E.A.R; und in Doom3 beträgt der Vorsprung gar 48 bis 110 Prozent. Trotzdem ist Doom3 auf der ATI-Grafikkarte bei 1280er-Auflösung mit rund 42 Bildern/s noch gut spielbar.

Der Radeon X1600 XT besitzt allerdings einige Qualitätsmerkmale wie transparentes Antialiasing, einen hochwertigen anisotropen Filter sowie einen HDR-Rendering-Modus (High Dynamik Range), der auch bei aktivem Antialiasing funktioniert. In diesen Punkten muss der Nvidia-Chip passen. ATI wendet zudem ein, dass der Preis des Radeon X1600XT sich vermutlich unterhalb von 249 Euro einpendeln wird und dass eher der ebenfalls 256-bittige Radeon X800 GTO (350-400/490 MHz) das passende Gegenstück zum GeForce 6800 GS sei. In jedem Fall ist der GS-Chip ein guter und preiswerter Ersatz für den GeForce 6800 GT, der zwar sechzehn Pipelines vereint, aber nur mit 350 MHz läuft. In den Tests waren beiden GeForce-Chips praktisch gleich schnell. Alle Test-Ergebnisse bringt c't in Ausgabe 25/05. (Manfred Bertuch) / (jk)